• 26.03.2018 06:00

  • von Christian Nimmervoll & Andrew van Leeuwen

Sergei Sirotkin nach Grand-Prix-Debüt selbstkritisch

Für Sergei Sirotkin war in Melbourne schon nach vier Runden Schluss, doch das ist nach dem ersten Rennen nicht die größte Sorge des Williams-Rookies

(Motorsport-Total.com) - Den erwartet schwierigen Einstand in der Formel 1 hatte beim Grand Prix von Australien in Melbourne am Sonntag Sergei Sirotkin. Der 22-jährige Russe, 2017 noch Entwicklungsfahrer bei Renault, gilt wegen der Sponsorenmitgift der SMP-Bank (angeblich rund 15 Millionen US-Dollar) als klassischer Paydriver. Und zumindest beim Saisonauftakt wurde er diesem Ruf auch weitgehend gerecht.

Titel-Bild zur News: Sergei Sirotkin

Für Sergei Sirotkin dauerte das Rennen in Melbourne nur vier Runden Zoom

Denn während Teamkollege Lance Stroll als 14. immerhin den Q2-Einzug schaffte, schied Sirotkin als 19. schon in Q1 aus. Zwischen den beiden lag eine halbe Sekunde. "Wir waren nicht da, wo wir hingehören. Insgesamt als Team, aber auch ich als Fahrer", zeigt sich Sirotkin selbstkritisch.

"Wir haben noch nicht alle Fragen beantwortet, auf die wir Antworten suchen", gibt er zu. "Wir müssen noch analysieren und alles genau verstehen. Am Samstag haben hier und da ein paar Kleinigkeiten nicht ganz gestimmt, und wenn man das alles zusammenzählt, wird einem das ganze Bild schon klar. Ich muss sicherstellen, dass das nicht wieder vorkommt."

Am Sonntag im Rennen lag Sirotkin effektiv an letzter Stelle, als er ausschied. Brendon Hartley war nur wegen eines frühen Boxenstopps hinter ihm. Der Ausfallgrund des Russen in Runde fünf dann kurios: Weil sich eine Plastiktüte in seiner Bremse verfangen hatte, lief diese heiß.

Dabei wären Praxiskilometer für den Rookie so wichtig gewesen. Bei den Wintertests in Barcelona spulte er an vier Tagen 1.275 Kilometer im neuen FW41 ab. Das klingt nach viel, ist für einen Grand-Prix-Neuling aber wenig. Noch vor 15 Jahren hatten Rookies schon zehntausende Testkilometer auf dem Buckel, bevor sie zum ersten Mal an einem Rennen teilnahmen.

"Mir geht es gar nicht so sehr darum, dass wir ein Ergebnis verloren haben", seufzt Sirotkin, "sondern es geht mir mehr um das Vertrauen und das Lernen. Ein gutes Rennen heute hätte mir ein bisschen Selbstvertrauen gebracht. Ich hatte mich wirklich darauf gefreut. Heute Morgen war ich richtig guter Dinge - ich war überzeugt, dass es gut laufen würde. So kann man sich irren!"

"Es ist wirklich frustrierend, auf dieses Wochenende zurückzublicken. Es war wirklich hart", sagt er. "Andererseits hat auch niemand damit gerechnet, dass es leicht wird. Wir müssen wirklich hart arbeiten, und glauben Sie mir, wir werden härter als je zuvor arbeiten! Ich verspreche, dass wir alles geben werden, was in uns steckt, und auch ich als Fahrer werde alles geben. Dann werden wir in Bahrain sicher dort ankommen, wo wir hingehören."

Williams liegt nach dem ersten von 21 Rennen mit null Punkten an achter Stelle in der Konstrukteurs-WM. Der unter der Regie des ehemaligen Mercedes-Technikchefs Paddy Lowe entstandene FW41 gilt als Verbesserung zum Vorgängermodell; doch viele Experten glauben, dass die junge Fahrerpaarung bei Williams das schwächelnde Element ist.

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