Schumacher: "Es ist einfach unglücklich"
Mercedes-Fahrer Michael Schumacher erklärt seine Sicht der Dinge zum Qualifying in Valencia und spricht über seine Chancen von Startplatz zwölf
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher hat am Sonntag eine schwierige Aufgabe vor sich, denn in der Qualifikation zum Großen Preis von Europa lief es nicht nach Plan für den 43-Jährigen. Schumacher verpasste den Einzug in Q3 und geht deshalb "nur" von Startplatz zwölf ins Rennen. Dort befindet sich der Deutsche aber in guter Gesellschaft: Die beiden Ferrari-Piloten Fernando Alonso und Felipe Massa starten direkt vor und hinter ihm. In seiner Medienrunde spricht "Schumi" über seine Ausgangslage.

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Michael Schumacher nimmt das Rennen in Valencia von Startplatz zwölf auf
Frage: "Michael, du hast den Einzug in Q3 knapp verpasst. Fernando Alonso erging es ähnlich. Er meint, weil es so eng zugeht, sei das frühe Ausscheiden nicht gar so enttäuschend. Wie siehst du das?"
Michael Schumacher: "Natürlich ist man zumindest ein bisschen enttäuscht. Ich hätte schließlich mit Leichtigkeit in Q3 dabei sein können. Dafür muss man sich nur meine einzelnen Sektoren ansehen."
"Es gelang mir nur nicht, sie in einer Runde zusammenzubringen. Das ist eine Enttäuschung für mich selbst, weil ich meine Leistung nicht so abgerufen habe, wie ich das sonst tue. Wie man sieht, geht es wirklich unheimlich eng zu. Es ist daher einfach unglücklich, auf einer solchen Position zu landen, wie es uns passiert ist."
"Dadurch haben wir aber zumindest die Möglichkeit, eine etwas andere Strategie zu wählen, als wir es sonst getan hätten. Wir werden heute Nacht und dann am Sonntag sehen, ob das sinnvoll ist oder nicht. Ich habe auch noch frische Reifen, die ebenfalls eine kleine Hilfe sein können. Das ist zwar keine Riesenhilfe, aber doch eine kleine Unterstützung. Schauen wir einmal."
Frage: "Was war das Maximum in der Qualifikation? Wäre die Qualifikation drin gewesen?"
Schumacher: "Ich denke, eine realistische Position wäre Rang fünf gewesen - mehr oder weniger."
"Ein Platz in der zweiten Hälfte der Top 10 wäre auf jeden Fall möglich gewesen, denke ich. Es sind ein paar starke Autos um uns herum. Die große Frage ist aber: Wie sehr haben wir unser Auto für den Sonntag gehandicapt und wie sehr ist das bei den anderen der Fall? Das unterscheidet sich von Rennen zu Rennen. Das dürfte interessant werden."
Frage: "Könnte das bedeuten, ihr habt euch ein bisschen mehr auf das Rennen eingestellt?"
Schumacher: "Das könnte sein."
Frage: "Die Rennen sind 2012 sehr turbulent und eng. Mal steht man vorn, mal ist man Zehnter. Was hältst du davon?"
Schumacher: "Nun, da gibt es natürlich den ruhigen Sonntagnachmittag, den man haben kann. Davon hatte ich schon einige."
"Dann gibt es aber auch noch die Augenblicke, in denen du dich nach vorn kämpfen musst, um letztendlich vorn zu sein. Natürlich stehen diese viel höher in unserer Gunst. Das ist ziemlich klar. Es handelt sich halt um eine ganz andere Art der Faszination."
Frage: "Es heißt, man könnte darüber nachdenken, die Reifenwärmer abzuschaffen. Was denkst du darüber?"
Schumacher: "Ich denke, kalte Reifen sind etwas für niedrigere Kategorien mit weniger Leistung, wie zum Beispiel die Formel Ford oder die Formel 3. Und ganz ehrlich: Die Formel 1 als Königsklasse des Motorsports, mit der Leistung und der Geschwindigkeit, die wir erzielen - nein, ich mag diese Idee ganz und gar nicht. Ich sehe keinen Grund und auch keinen Bedarf, die Reifenwärmer abzuschaffen."

