• 23.05.2012 22:16

  • von Dominik Sharaf

Schumacher: Die Zeichen stehen auf Vertragsverlängerung

Obwohl sich der Rekord-Weltmeister nicht zu seiner Zukunft äußert, deuten die Aussagen von Teamchef Brawn und Insidern auf eine Karrierefortsetzung hin

(Motorsport-Total.com) - Es ist wie im 2006: Schon während dieser Saison drehte sich bei Michael Schumacher alles um die Frage, ob er nun den Helm an den Nagel hängt oder doch weiter Formel-1-Rennen bestreitet. Und das Rätselraten wird auch 2012 weitergehen, wie die Aussage des Rekord-Weltmeisters in der FIA-Pressekonferenz von Monaco zeigt: "Noch gibt es leider keine Neuigkeiten für euch. Ich möchte auch nicht zu tief in diese Diskussion einsteigen", weicht Schumacher aus.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Alle wollen es wissen, wie es weitergeht: Aber Schumacher schweigt beharrlich

Um seine Motivation sei es aber gut bestellt, versichert der Mercedes-Pilot: "Wenn man bedenkt, wo wir im vergangenen Jahr standen, dann ist uns ein riesiger Fortschritt gelungen", insistiert Schumacher. "Wir haben unter Beweis gestellt, dass wir Rennen gewinnen können", unterstreicht er. Auch, wenn das bei den Silberpfeilen bislang Nico Rosberg vorbehalten war und Schumacher mit einigem Pech nur zwei WM-Zähler einfuhr.

Motivation statt Enttäuschung

Schumacher meint: "Ich fühle mich ganz und gar nicht enttäuscht. Wenn, dann ist es genau umgekehrt: Ich bin noch mehr motiviert, weil wir so viele Fortschritte machen." Rückendeckung erhält er von einem langjährigen Weggefährten: "Er war dieses Jahr doch sehr gut", bemerkt Ross Brawn gegenüber 'Autosport'. Der Mercedes-Teamchef räumt aber ein: "Wir haben nicht die Resultate eingefahren. die wir wollten."

Brawn glaubt auch daran, dass von Schumacher sportlich bald mehr zu erwarten sein wird. "So viel Aufmerksamkeit, wie seinem Unfall in Spanien zuteil geworden ist, so viel wird es auch sein, wenn er Erfolg hat", blickt der Brite voraus. "So ist Michael: er mag die Herausforderung und darum geht es in der Formel 1. Er kniet sich rein, wenn Dinge nicht laufen, wie sie sollen", lobt Brawn die Vorzüge des siebenfachen Champions.

Experten glauben an einen neuen Vertrag

Und auch die Stimmen aus dem Fahrerlager deuten darauf hin, dass Schumacher noch keinen zweiten Rücktritt wagt. Johnny Herbert erklärt gegenüber 'Sport Bild': "Michael ist psychisch und körperlich topfit, es gibt keinen Grund für ihn aufzuhören. Er ist jetzt besser als in den ersten beiden Jahren seines Comebacks", so der Brite. Und auch die TV Experten sind sich einig: Marc Surer glaubt an die Fortsetzung der Karriere, weil sich Mercedes nach Schumachers Wünschen richten würde.

Christian Danner erkennt die Probleme des 43-Jährigen: "Er hat zwar am Sieg von Teamkollege Rosberg zu knabbern und auch daran, dass Kimi Räikkönen im Gegensatz zu ihm keinerlei Comeback-Probleme hat", so der 'RTL'-Fachmann. "Aber er will es noch mal wissen." Ex-Teamchef Peter Sauber bringt Schumachers gesündere, weil weniger verbissene Einstellung zum Motorsport ins Spiel. Sein früherer Teamkollege Felipe Massa wirft die Kämpfernatur des Kerpeners in der Waagschale.

Keine Parallele zu Casey Stoner

Von den Journalisten in der FIA-PK ließ sich Schumacher auch bei der Frage nach seiner Meinung über den Abschied von MotoGP-Ass Casey Stoner aus dem aktiven Rennsport nichts entlocken. "Nun, ich habe vermutlich das Gleiche gefühlt wie diejenigen, die ein bisschen mit der Materie vertraut sind - sie waren überrascht", kommentiert der Mercedes-Pilot das Karriereende des Australiers, fordert aber: "Du musst es respektieren."

Ein zu dezidiertes Urteil über Stoners Ankündigung will sich Schumacher jedoch nicht erlauben: "Ich kenne seine Gründe - oder seine genauen Gründe - nicht, doch er ist jung genug, um ein Sabbatical einzulegen, statt komplett aufzuhören. Es gibt sicherlich keine Parallele zu mir", spekuliert er über einen Rücktritt vom Rücktritt, den der Zweirad-Weltmeister vollführen könnte.