Schumacher & Co. auf gedanklicher Zeitreise

Die deutschen Piloten blicken auf die besten Epochen der Formel 1 zurück: Timo Glock träumt von der Nordschleife, Nico Rosberg von der Turbo-Ära

(Motorsport-Total.com) - Jede Epoche in der Formel 1 hat ihre Besonderheiten. Ende der 60er-Jahre wuchsen den Autos die ersten Flügel, zehn Jahre später begann das Zeitalter der Turbomotoren. Anfang der 90er-Jahre hielten kurzzeitig Fahrhilfen wie aktive Fahrwerke und ABS Einzug in die Königsklasse, während heutzutage die Aerodynamik eine immer größere Rolle spielt. Doch in welcher Ära würden die Piloten, sofern eine Zeitreise möglich wäre, gerne ein Rennen fahren?

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

In Michael Schumachers ersten Jahren (hier 1992) sah die Formel 1 noch anders aus

Für Timo Glock ist die Antwort darauf einfach: "Wann sind die Jungs das letzte Mal auf der Nordschleife gefahren? Genau in dem Jahr würde ich nochmal einsteigen", sagt der Marussia-Pilot. "Die Nordschleife im Formel-1-Auto wäre ein Traum für mich", so Glock, der jedoch anerkennt: "Allerdings war die Formel 1 in diesen Jahren gefährlich."

"Mitte der 80er, die Turbos mit den riesigen Hinterreifen."

Für den 24-jährigen Nico Hülkenberg ginge die Zeitreise nicht ganz so weit in die Vergangenheit. Der Force-India-Pilot würde gerne in den 90er-Jahren fahren. Dort kam er zum ersten Mal mit der Formel 1 in Kontakt und verliebte sich in den Sound der V10-Motoren. Nico Rosberg zieht es in die Zeit zurück, in der sein Vater Keke in der Formel 1 große Erfolge feierte. "Mitte der 80er, die Turbos mit den riesigen Hinterreifen. Ich glaube, das hätte schon Spaß gemacht", ist sich Rosberg sicher.

Ein deutscher Fahrer hat im Laufe seiner langen Karriere schon die verschiedensten Formel-1-Autos gefahren: Michael Schumacher. "Ich habe ja fast alle mitgemacht!", sagt der 43-Jährige, der vor fast 21 Jahren sein erstes Formel-1-Rennen bestritt und sich nicht in die Vergangenheit zurücksehnt. "Ich würde sagen, dass ich die guten Zeiten erwischt habe. Natürlich gibt es die eine oder andere Rennstrecke, die man gerne fahren würde, aber wenn man sich rückwirkend die Autos und die Sicherheit der Autos anschaut, in denen wir jetzt fahren, dann möchte ich nicht unbedingt in ältere Autos einsteigen."

"Man muss den Hut vor den Jungs ziehen, die in den 60er- oder 70er-Jahren gefahren sind." Michael Schumacher

"Man muss den Hut vor den Jungs ziehen, die in den 60er- oder 70er-Jahren gefahren sind, mit Autos, die wahnsinnig schnell waren, obwohl die Sicherheit nicht gegeben war - weder seitens der Rennstrecke noch seitens der Autos", so der Mercedes-Pilot. "Nicht umsonst haben leider so viele ihr Leben dabei verloren. Das ist natürlich eine Sache, an der die FIA sehr stark gearbeitet hat, dass in der Formel 1 keiner mehr sein Leben verlieren darf. Das ist die Marschroute, die man eingegangen ist, und die seit dem Tod von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger auch sehr gut funktioniert hat."