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"Schlimmster" Haas-Freitag: Giovinazzi crasht, Grosjean flucht

Abflug von Antonio Giovinazzi, Schimpftirade von Romain Grosjean und nicht konkurrenzfähig - Haas erlebt "einen der schlimmsten Freitage" der Geschichte

(Motorsport-Total.com) - Den Start in das Ungarn-Wochenende hatte man sich bei Haas sicher ganz anders vorgestellt. In der kombinierten Liste der beiden Trainings landeten Romain Grosjean, Kevin Magnussen und Antonio Giovinazzi, der Magnussen im ersten Training ersetzte, auf den Positionen 17, 18 und 22. Wirklich konkurrenzfähig war die US-Truppe am Freitag nicht, schrieb dafür aber gleich mehrere Negativschlagzeilen. Los ging es bereits nach rund einer halben Stunde im ersten Training ...

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean und Haas erlebten in Ungarn einen völlig gebrauchten Freitag Zoom

Da zerlegte Giovinazzi sein Einsatzfahrzeug - beziehungsweise das von Magnussen - nach einem Dreher in Kurve 11. "Ehrlich gesagt wissen wir nicht, woran es lag", grübelt der Italiener und erklärt: "Ich fuhr ein paar Runden, und die Rundenzeiten waren eigentlich schon ziemlich gut. Dann verlor ich das Auto, weil ich am Kurveneingang massives Übersteuern hatte. Ich glaube daher, dass wir ein Problem hatten."

Besonders ärgerlich für Giovinazzi: Es war nicht sein erster Fehler in diesem Jahr. In China, als er bei Sauber Pascal Wehrlein ersetzen durfte, flog er ebenfalls ab - und das gleich zweimal. Er selbst ärgert sich darüber am meisten. "Ich habe 50 Minuten Trainingszeit verloren, und ich sitze dieses Jahr sowieso zu selten im Auto. Ich bin enttäuscht und ärgere mich auch für Kevin", berichtet der Ferrari-Junior.

Denn Magnussen musste die Giovanzzi-Suppe als komplett Unbeteiligter am Nachmittag auslöffeln. Weil seine Crew das Auto reparieren musste, konnte er am Freitag am Ende von FT2 gerade einmal noch rund 20 Minuten fahren. Das reichte für magere elf Runden. "Ich fuhr am Ende von FT2 nur einige Runden mit wenig Sprit. Wir haben also noch kein gutes Gefühl, aber hoffentlich kann ich das morgen aufholen", so der Däne.

Grosjean faltet Ingenieur zusammen

Teamkollege Grosjean spulte zwar insgesamt 45 Runden ab, fiel aber nicht mit schnellen Zeiten auf, sondern wieder einmal nur durch seinen Funkverkehr. Am Nachmittag stauchte er seinen eigenen Ingenieur zusammen, weil er mit dem Set-up unzufrieden war. "Ich weiß nicht, was ihr euch dabei gedacht habt", wetterte er für alle Welt hörbar - und auch sichtbar, denn der Franzose fand sich mehrfach neben der Strecke wieder.

Bereits am Vormittag war Grosjean noch einem Dreher ebenfalls abgeflogen, im Gegensatz zu Giovinazzi beschädigte er sein Auto dabei aber nicht schlimmer. "Wir hatten Probleme, die richtige Balance zu finden", berichtet Teamchef Günther Steiner und verrät: "Es wechselte immer zwischen Überstehen und Untersteuern hin und her, und den Grund dafür haben wir noch nicht herausgefunden."

"Es war für das ganze Team ein ziemlich harter Tag", erklärt Grosjean selbst und ergänzt: "Wir hatten am ganzen Tag Probleme mit der Balance. Ich glaube, man kann das als einen der schlimmsten Freitage bezeichnen, die wir je bei Haas hatten. Wir müssen uns zusammenreißen und unsere Probleme verstehen. Es ist offensichtlich, dass wir heute Schwierigkeiten hatten. Morgen muss das besser werden."

Dann wird Giovinazzi nicht mehr im Auto sitzen. Doch der Italiener wird in dieser Saison noch fünf weitere Male am Freitag für Haas fahren - das nächste mal in Monza. "Es ist wichtig, sich davon zu erholen und einen guten Job zu machen", weiß der Nachwuchspilot. Steiner spricht derweil von einem "miserablen" Tag und erklärt: "Hoffentlich läuft es morgen besser, und wir finden wieder zu unserer normalen Form ..."