• 29.10.2012 14:37

Sauber sinnt auf Wiedergutmachung in Abu Dhabi

Sauber möchte das enttäuschende Rennen in Indien abhaken und sich in Abu Dhabi mit einer starken Leistung im Kampf um Platz fünf zurückmelden

(Motorsport-Total.com) - Indien war für Sauber in diesem Jahr keine Reise wert. Sergio Perez musste das Rennen aufgeben, nachdem ein Reifenschaden hinten rechts die Radaufhängung beschädigt hatte. Für Kamui Kobayashi ging nach Problemen im Qualifying von Startplatz 17 aus im Rennen nur wenig voran, als 14. verpasste er die WM-Punkte. Doch schon in sechs Tagen hat das Team beim Großen Preis von Abu Dhabi die Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Gemeinsam mit 25 Tonnen Luftfracht ist das Team bereits auf dem Weg dorthin.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Sauber will sich von der Schlappe in Indien in Abu Dhabi rehabilitieren Zoom

Kaumi Kobayashi freut sich auf das Rennen, welches als einziges im Saisonverlauf im hellen gestartet wird und bei Dunkelheit endet: "Ich finde den Grand Prix von Abu Dhabi klasse, weil es als einziges Rennen der Saison im Zwielicht ausgetragen wird. Es ist sehr speziell, bei Tageslicht zu starten, um dann später im Dunkeln zu fahren. Das ergibt eine einzigartige Atmosphäre." Außerdem verbindet der Japaner besondere Erinnerungen mit der Strecke.

"Für mich ist dieses ohnehin ein besonderes Rennen, weil es 2009 mein erst zweiter Grand Prix überhaupt war und ich gleich Punkte geholt habe. Mit entsprechend guten Gefühlen reise ich dorthin", sagt Kobayashi. Auch für Teamkollege Perez ist es kein Rennen wie jedes andere: "Die Rennstrecke von Abu Dhabi ist ein besonderer Ort für mich. Dort bin ich das erste Mal in meinem Leben in ein Formel-1-Auto eingestiegen."

Besondere Strecke für die Piloten

"Das ist jetzt gerade mal zwei Jahre her, aber ich habe das Gefühl, dieser Test liegt schon eine Ewigkeit zurück. In der Formel 1 vergeht die Zeit wahnsinnig schnell", findet der Mexikaner. "Ich hatte sehr hart gearbeitet, um in dieses Cockpit zu kommen, und all die besonderen Gefühle, die ich mit diesem Moment verbinde, sind mir noch sehr präsent. Das Rennwochenende 2010 in Abu Dhabi war ohnehin toll für mich, weil ich das GP2-Rennen am Samstag mit einem Vorsprung von über 20 Sekunden gewonnen habe", erinnert sich Perez.


Fotos: Sauber, Großer Preis von Indien


In diesem Jahr wird die GP2 nicht im Rahmenprogramm der Formel 1 fahren, was sich nach Ansicht von Kobayashi auf den Zustand der Strecke auswirken wird: "Wir müssen berücksichtigen, dass dort in diesem Jahr keine GP2-Autos fahren und die Strecke deshalb immer wieder staubig sein wird. Aber das ist ein Problem, das alle haben, und es ändert auch nicht unsere Zielsetzung, Punkte einzufahren."

Bei Perez stellt sich langsam Abschiedstimmung ein: "2012 wird dieser Grand Prix einer der letzten sein, die ich für das Team fahre, das mir die Chance zum Formel-1-Einstieg gegeben hat", sagt der 22-Jährige, der in der kommenden Saison zu McLaren wechseln wird. "Ich werde mein Bestes geben, um ein richtig gutes Ergebnis zu holen. Ich will dem Team helfen, sich noch in der WM zu verbessern, und für mich persönlich ist es auch sehr wichtig, diese Saison mit einem Hoch abzuschliessen", so Perez.

Reifenwahl: Weich oder Medium

"Der Kurs in Abu Dhabi ist eine moderne Strecke, die alle Eigenschaften vereint: schnelle Passagen, langsame Kurven, lange Geraden und Wechselkurven", sagt Giampaolo Dall'Ara, leitender Ingenieur an der Rennstrecke. "Im Vergleich zu den Strecken in Indien und Korea hat sie weniger schnelle Kurven. Gute Bremsstabilität und Traktion sind wichtig, weil die Performance in langsamen Passagen die Rundenzeit massgeblich bestimmt. Der Asphalt ist ziemlich rau. Pirelli stellt uns die mittlere und die weiche Gummimischung zur Verfügung, was ich für eine eher konservative Wahl halte."

"Wie in Indien gibt es hier ebenfalls zwei DRS-Sektionen mit zwei Erkennungszonen, wobei eine der DRS-Sektionen noch verlängert wurde. Das macht das Überholen etwas einfacher", glaubt Dall'Ara. "Aber das einzigartige an diesem Rennen ist, dass es bei Sonnenuntergang stattfindet. Das zwingt uns, unsere Arbeit anzupassen, weil insbesondere das erste und dritte Training bei extrem hohen Temperaturen stattfinden. Besonders wichtig ist das zweite Training, weil die Bedingungen dann jenen im Qualifying und Rennen am ähnlichsten sind."