Rosberg: "Lewis hat einen Vorteil"

(Motorsport-Total.com) - Der WM-Kampf in der Formel 1 nähert sich langsam aber sicher seinem Höhepunkt. In den verbliebenen sechs Rennen wird der Weltmeister gekürt. Da im letzten Rennen in Abi Dhabi 50 Punkte vergeben werden, können sowohl Rosberg als auch Hamilton frühestens in den USA, also im drittletzten Rennen Weltmeister werden, vorausgesetzt der Teamkollege fällt in den nächsten vier Rennen aus. Von diesen Rechenspielen lassen sich die Fahrer aber nicht aus dem Konzept bringen.

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Wer wird am Ende vorne sein? Lewis Hamilton oder Nico Rosberg? Zoom

Allerdings sieht Rosberg den Vorteil im Saison-Finale bei seinem britischen Teamkollegen. Denn Hamilton fuhr bereits drei Mal um die Krone der Formel 1. Schon in seiner Rookie-Saison 2007 ging es für den 29-Jährigen um den Titel. Er unterlag allerdings in einem packenden Dreikampf mit Fernando Alonso und Kimi Räikkönen dem Finnen mit nur einem Punkt Rückstand. Ein Jahr darauf drehte Hamilton den Spieß um und gewann gegen Felipe Massa ebenfalls mit nur einem Punkt Vorsprung die WM.

2010 hatte Hamilton nur noch eine rein rechnerische Chance auf den Titel in einem Vierkampf mit Mark Webber, Fernando Alonso und Sebastian Vettel, den der Deutsche für sich entschied. In einer derartigen Situation war Rosberg bisher nie. Entsprechend gesteht er seinem Mercedes-Teamkollegen mehr Erfahrung zu: "Es könnte ihm helfen, dass er bereits Erfahrung damit hat. Aber das beunruhigt mich nicht", erklärt Rosberg gegenüber 'Autosport'.

Der Deutsche hat schließlich einen Vorsprung von 22 Punkten auf seinen britischen Kollegen. "Ich konzentriere mich auf mein eigenes Ding. Er ist ein starker Kontrahent, hat seine Stärken und Schwächen, aber ich konzentriere mich ganz auf meine eigene Arbeit mit meinem Team und versuche, das meiste heraus zu holen." Doch in Monza verlor Rosberg bereits sieben Punkte durch seine Fahrfehler. Ginge das in den folgenden Rennen so weiter, hätte Hamilton in Russland den Vorsprung nahezu egalisiert und könnte beim Großen Preis der USA bereits am Deutschen vorbeiziehen.

Rosberg lässt diese Gedanken aber nicht an sich ran: "Ich genieße die aktuelle Situation mehr denn je, denn ich habe ein Auto, in das ich einsteigen kann und weiß, dass ich damit die Pole-Position holen oder auch Gewinnen kann", erklärt er. "Es ist so eine außergewöhnliche Erfahrung für mich, dass wir bei jedem Rennen ein so dominantes Auto haben. Das erhöht den Genuss-Faktor nochmals um einiges."

"Das ist überwältigend und ich bin nur auf diesen Moment konzentriert. Ich habe auch in Monza nur versucht zu gewinnen. Das war alles, an was ich dachte: ein gutes Qualifying und einen guten Start haben und alles", erklärt Rosberg. "Das hat zwar nicht geklappt, aber jetzt schaue ich schon nach Singapur." Und auch dort will der 29-Jährige wieder voll angreifen und gewinnen: "Ich fahre nicht, um nur ein paar Punkte zu holen."