• 04.10.2018 10:39

  • von Dominik Sharaf & Edd Straw

Romain Grosjean: Es ist nicht verboten, von Haas-Siegen zu träumen

2019 wieder vierte Kraft und danach im Konzert der Großen: Wie Haas die Zukunft plant und warum Teamchef Steiner Grosjean "niemals zur Sau machte"

(Motorsport-Total.com) - Haas-Fahrer Romain Grosjean glaubt, dass sein Team nach der geplanten Formel-1-Regelnovelle in der Lage sein könnte, um Grand-Prix-Siege zu fahren. "2021 könnte sich alles verändern", erklärt der Franzose. "Es ist nicht verboten, davon zu träumen, in einem Haas-Overall ganz oben auf dem Podium zu stehen." Zunächst backt er allerdings kleine Brötchen - aber mit ambitionierten Zielen.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean steckt sich mit dem Haas-Team ambitionierte Ziele Zoom

Er möchte aus dem guten Auto, über das Haas derzeit verfügt, regelmäßiger Kapital schlagen und Schwächen der Topteams nutzen, wenn sie sich auftun. "Wir haben eine Rechnung offen und träumen davon, auf das Podium zu fahren", sinniert Grosjean. Er gibt sich jedoch nicht der Illusion hin, dass Mercedes, Ferrari und Red Bull für Haas bald aus eigener Kraft zu schlagen sein würden.

"Hoffentlich sind wir im kommenden Jahr erneut auf unserem aktuellen Niveau, denn die drei Topteams sind uns weit voraus", sagt er. "Es ist daher das Ziel, wieder das Mittelfeld anzuführen." Da Renault, McLaren und neuerdings Force India große Summen in ihre Formel-1-Projekte investieren und teils große Fortschritte machen, die Haas nicht zur Verfügung stehen, ist bereits das ehrgeizig.

Grosjean schätzt sich glücklich, sein Cockpit nach den sportlichen Problemen der vergangenen Monate behalten zu haben. Wendepunkt seiner Formkurve sei der Deutschland-Grand-Prix gewesen. Anschließend habe er "einige persönliche Abläufe vom Arbeits- bis zum Privatleben" geändert.

"Wir haben ihm da nichts verklickern müssen", sagt Günther Steiner im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' über Grosjeans Selbsterkenntnis und seine Rückkehr zu alter Stärke. "Er wusste es und war mit der Situation nicht glücklich. Er verdiente eine zweite Chance." Haas gab ihm die nötige Zeit und als Grosjean sich wieder gefangen hatte, wurde sein Vertrag (überraschend) verlängert.

Steiner betont, nicht aktiv nach einem neuen Mann gesucht, sondern sich auf Grosjeans Probleme konzentriert zu haben: "Jemanden zur Sau zu machen und ihn anzuschreien macht nichts besser", sagt er, erwähnt aber, dass durchaus die Möglichkeit bestanden hätte, die Pilotenpaarung zu ändern.


Fotostrecke: Fahrer und Teams der Formel 1 2019

"Wir hätten ein Teammitglied, das seine Leistung nicht bringt, nicht akzeptiert - weil es den anderen vermittelt hätte, dass es in Ordnung wäre und man damit durchkäme", findet Steiner. Doch ein neuer Fahrer hätte vielleicht zwei Schritte nach vorne versprechen, aber zunächst einen zurück.

Grosjean war sich der Möglichkeit seiner Ablösung bewusst. "Es gibt erst den Druck, in die Formel 1 zu kommen und dann den, sein Cockpit zu behalten - so ist unser Job eben", meint er. "Die jungen Wilden versuchen es mit Nachdruck. Sie sprechen Teams an und versuchen alles." Es gäbe viele Nachwuchsleute mit finanzkräftigen Förderern im Hintergrund, die gewillt wären ohne ein Gehalt zu fahren. Umso glücklicher sei er, dass Haas in Krisenzeiten zu ihm gestanden hätte.

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