• 08.06.2018 08:06

  • von Dominik Sharaf & Oleg Karpow

Renault zu langsam für Kanada: Motorenupdate ist Reizthema

Carlos Sainz hofft in Montreal auf WM-Punkte, weiß aber um die Schwierigkeit der Aufgabe, bei hohen Topspeeds gegen Haas und Force India anzukommen

(Motorsport-Total.com) - Renault-Pilot Carlos Sainz geht mit gedämpften Erwartungen in den Kanada-Grand-Prix (Formel 1 2018 live im Ticker!) am kommenden Wochenende. Dass der Kurs in Montreal über mehrere lange Geraden und drei DRS-Zonen verfügt, bereitet dem Teamkollegen Nico Hülkenbergs Bauschmerzen. "Wir müssen uns in Sachen Höchstgeschwindigkeit noch weiter verbessern", fordert Sainz.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz und Renault erwarten in Kanada das schwierigste Saisonrennen Zoom

"Das würde uns das Leben auf vielen Kursen mit langen Geraden enorm erleichtern", weiß er. Ein Update des V6-Hybriden, das wohl im dritten Freien Training am Samstag erstmals zum Einsatz kommen wird, könnte einen Schritt in diese Richtung bedeuteten. Ob und wie viel die zweite Ausbaustufe tatsächlich bringt, möchte Sainz aber nicht prognostizieren. Das Ganze ist ein Reizthema.

"Sie sollten diese Frage Renault stellen", sagt Sainz einem Journalisten. Darauf angesprochen, dass er die neue Version im Simulator überprüft hätte und mehr über ihr Potenzial wissen müsste, weicht er aus. "Habe ich", räumt Sainz zähneknirschend ein, "aber ich will die Frage nicht beantworten."

Warum die Geheimniskrämerei um das Update? Wahrscheinlich will man sich Enttäuschungen wie in den vergangenen Jahren - ebenfalls in Kanada - sparen. Fakt ist: Auf Mercedes und Ferrari fehlen dem Renault.Werksteam ein paar km/h Höchstgeschwindigkeit, der Red Bull ist in den Kurven das schnellere Auto. Es muss also an dem hauseigenen Antrieb und an dem Chassis gleichermaßen liegen, dass die Gelben derzeit nicht um Siege mitfahren. Erwartet, aber kein Ruhmesblatt.


Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Kanada

"Wenn wir in einigen Jahren um den Titel kämpfen wollen, wie es unser Ziel ist, müssen wir anfangen, uns in den zwei Bereichen zu verbessern", fordert Sainz. Ansetzen will er bei der Leistung als auch bei der aerodynamischen Effizienz - schließlich schient Red Bull dank seines guten Chassis mehr aus dem Renault-Antrieb herauszuholen und McLaren mechanisch das bessere Auto zu haben.

Sainz beteuert aber, schon aktuell über starkes Material zu verfügen. "Trotzdem können wir Q3 erreichen und in die Punkte fahren - obwohl es für unser Auto das kniffligste Wochenende überhaupt ist", sagt er mit Blick auf den Kanada-Grand-Prix. Er rechnet mit Haas und Force India als stärkste Konkurrenten im Kampf um die Rolle als bester Verfolger der drei Spitzenteams.

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