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  • 10.07.2018 17:13

  • von Sven Haidinger & Scott Mitchell

Renault: Was sich ohne Red Bull ändern wird

Wie sich der Wechsel von Red Bull zu Honda auf die Renault-Antriebsabteilung auswirken wird und in welchen Bereichen man den früheren Partner vermissen wird

(Motorsport-Total.com) - Renault will 2019 an der Spitze mitfahren, 2020 Rennen gewinnen und 2021, unter dem neuen Antriebsreglement, Weltmeister werden. Das ist der interne Plan des Werksteams. Doch durch den Wechsel von Red Bull zu Honda fehlen den Franzosen ab der kommenden Saison rund 30 Millionen Euro im Budget. "Ganz egal ob technisch oder finanziell ...", holt Renaults Antriebs-Technikchef Remi Taffin aus. "Dadurch wird sich nichts ändern. Auch auf die Entwicklung wird es sich nicht auswirken."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Carlos Sainz

In welche Zukunft rasen das Renault-Werksteam und Kunde McLaren? Zoom

Während Renault dieses Jahr mit dem Werksteams, Red Bull und McLaren noch sechs Autos ausrüstet, werden es 2019 nur noch vier sein. Wird man auch den Verlust von einem Drittel der Daten nicht spüren? "Wir verlieren ein paar Daten. Und wir verlieren vor allem Red Bull als Messlatte. Aber wir haben immer noch vier Autos und viele Prüfstände", rechnet Taffin auch diesbezüglich nicht mit einem großen Einschnitt.

Hat das Renault-Werk in Viry-Chatillon aber dafür bis zum Saisonende mehr Kapazitäten frei für das Werksteam und McLaren, weil das Aus für Red Bull bereits besiegelt ist? Taffin winkt ab: "Wir müssen Red Bull dieses Jahr weiterhin ausrüsten." Und da Red Bull einen anderen Benzinpartner hat als Renault, sind auch zusätzliche Prüfstandtests notwendig. "Da hat sich nichts geändert."

Wenn aber McLaren in der kommenden Saison auf den gleichen Partner wie Renault setzt, würden Kapazitäten freiwerden: "Dann hat man mehr Zeit, um den Motor zu entwickeln." Zusätzliche Ressourcen werde man in Zukunft aber auch für die Entwicklung der Antriebseinheit für die Ära ab 2021 benötigen.

Remi Taffin

Remi Taffin muss sich in Zukunft nicht mehr vor den Red-Bull-Granden rechtfertigen Zoom

"Wir haben bereits mit der Arbeit für 2021 begonnen", sagt Taffin. "Wir müssen weiter pushen, denn wir wollen wie gesagt 2019 an der Spitze mitfahren." Die guten Zeiten mit Red Bull, in denen man gemeinsam vier Fahrer- und vier Konstrukteurs-Titel holte, wolle man aber trotz der Streitereien der vergangenen Jahre nicht vergessen.

"Das ist noch heute sehr befriedigend", meint Taffin. "Ich habe jahrelang mit ihnen an den Motoren gearbeitet, und ich glaube nicht, dass diese Zeit durch irgendetwas gelöscht werden kann. Wir haben das genossen."

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