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Renault hofft auf psychologisch wichtigen Sieg
Gerade beim Heimrennen von Michael Schumacher möchte Renault nach zwei sieglosen Rennen wieder einen psychologisch wichtigen Grand Prix gewinnen
(Motorsport-Total.com) - In Indianapolis und Magny-Cours musste Renault zwei bittere Niederlagen gegen Michael Schumacher einstecken, doch WM-Spitzenreiter Fernando Alonso befindet sich mit 17 Punkten Vorsprung weiterhin in einer hervorragenden Ausgangsposition. Dennoch möchte er gerade am Hockenheimring einen psychologisch enorm wertvollen Triumph feiern.

© xpb.cc
Fernando Alonso kann seine WM-Führung in Hockenheim nicht verlieren
"Ich bin sehr optimistisch", erklärte der Titelverteidiger im Vorfeld des zwölften WM-Laufs. "Wir haben eine tolle erste Saisonhälfte hingelegt. Jetzt kommt es darauf an, am Ball zu bleiben und den Job erfolgreich zu Ende zu bringen. Das Renault-Team ist bereit dafür, ich selbst bin bereit dafür. Ich glaube, dass wir 2006 so stark abschließen können, wie wir die Saison begonnen haben."#w1#
Alonso hofft auf Vorteil im Reifenkrieg
Entscheiden werden wohl wieder die Reifen: "Wir erleben gerade den Höhepunkt eines Zweikampfs zwischen den beiden technologisch führenden Reifenherstellern. Michelin und Bridgestone treiben sich gegenseitig bei jedem Rennen zu neuen Höchstleistungen", so Alonso. "Wir verfügen über ein fantastisches Auto, und Michelin verleiht uns noch etwas Extraperformance. Deswegen führen wir in der Meisterschaft. Ich bin sehr zuversichtlich für den weiteren Saisonverlauf und überzeugt, dass wir mit Michelin erneut Weltmeister werden können."
"Nach meiner Einschätzung entwickeln wir den Renault R26 im Moment sehr gut weiter", fuhr er fort. "Wir sind bereits mit einem hervorragenden, ausgereiften Auto in die Saison gestartet, da bleibt vielleicht etwas weniger Raum für Verbesserungen als bei anderen Teams. Aber obwohl unsere Gegner unter Hochdruck entwickeln und es manchmal schien, als könnten sie die Lücke schließen, gewinnen wir weiter Rennen. Das Team hört nicht auf, Motor und Chassis zu verbessern - und das machen sie verdammt gut."
"Es ist bei jedem Rennen wichtig, Michael zu schlagen, nicht nur in Hockenheim", sagte Alonso, der aber gleichzeitig ankündigt: "Wir wissen, dass wir in diesem Stadium der Saison vor beiden Ferrari ins Ziel kommen müssen. Aber ich denke, ein Sieg in Deutschland wäre wegen der psychologischen Wirkung mehr als zehn Punkte wert. Ich versuche jedes Rennen zu gewinnen, aber in Hockenheim zu siegen, würde mir extrem viel bedeuten."
Setup in Hockenheim nicht einfach
"Es handelt sich um einen physisch sehr anstrengenden Kurs. Zudem ist es meist sehr heiß, was die Fahrer zusätzlich belastet. Was die Autos angeht, so ist eine gute Endgeschwindigkeit ist wegen der zwei, drei langen Geraden immer noch sehr wichtig - wenn auch nicht mehr ganz in dem Maß wie im alten Hockenheim. In den langsamen Ecken gibt es oft wenig Grip. Du brauchst daher eine gute mechanische Abstimmung und ein angenehm fahrbares Auto. Das klingt nach einem schwierigen Kompromiss, und in der Tat ist das optimale Setup für Hockenheim keine leichte Aufgabe", teilte er mit.
Teamkollege Giancarlo Fisichella erinnert sich indes gerne an Hockenheim, schließlich hätte er dort schon 1997 beinahe seinen ersten Grand Prix gewonnen. Auch im Vorjahr lieferte er in Deutschland ein "tolles" Rennen ab: "Etwa zur Rennmitte traten Probleme mit der Bremsanlage auf. Es wurde zum Ende hin immer schlimmer, und wir wussten nicht, ob ich es überhaupt bis ins Ziel schaffen würde. Ich musste die Kurven zum Teil 100 Meter früher als normal anbremsen", schwelgte er in der Vergangenheit.
Und weiter: "Trotzdem konnte ich locker an Michael Schumacher herankommen, da seine Reifen immer stärker abbauten. Zwei Runden vor dem Ziel gab mir mein Renningenieur das Okay zum Angriff. Vor Kurve sechs ging ich dann an Michael vorbei auf Platz vier. Das war ein gutes Manöver von mir - und angesichts der Umstände ein sehr gutes Ergebnis für mich."
Hinterreifen werden stark beansprucht
"Hockenheim", fuhr er fort, "ist ein schwieriger Kurs, wenn es darum geht, das richtige Setup für das Rennen zu finden. Auf der langen Gegengeraden brauchst du viel Motorleistung und eine hohe Endgeschwindigkeit. Es gibt aber auch viele langsame Kurven, in denen es auf Traktion ankommt. Traditionell herrschen während des Grand-Prix-Wochenendes recht hohe Temperaturen, was hohe Ansprüche an die Reifen stellt. Besonders die hinteren Pneus werden stark belastet. Du musst also eine Abstimmung erarbeiten, mit der die Reifen auf lange Distanzen nicht zu schnell abbauen."
Genau wie Alonso ist auch Fisichella überaus optimistisch: "Wir wissen, dass unser Gesamtpaket sehr stark ist und wir Rennen gewinnen können", unterstrich er. "Derzeit spielen vor allem die Reifen eine Schlüsselrolle. Es ist daher schwer, die Leistungsstärken der einzelnen Teams im Vorfeld eines Grand Prix einzuschätzen. Der Große Preis von Frankreich zeigte, dass Toyota in guter Form ist. Von daher sind es vielleicht vier Teams, die um die Podestplätze fahren."
"Mein Ziel lautet", meinte der Italiener abschließend, "in den kommenden Rennen konstante Leistungen zu zeigen und so oft wie möglich aufs Podium zu fahren. Ich muss Felipe Massa und Kimi Räikkönen schlagen, meine Rivalen beim Kampf um Platz drei in der Fahrer-WM. Wenn ich vor ihnen ins Ziel komme, helfe ich zudem Renault bei der Verteidigung des Konstrukteurstitels."

