• 02.04.2016 23:45

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Red Bulls Kwjat: "Habe nicht vergessen, wie man Auto fährt"

Der junge Russe wundert sich über ein perfektes Auto, das plötzlich machte, was es wollte - Ricciardo führt "unerwarteten" fünften Rang auf starke Bremse zurück

(Motorsport-Total.com) - Das ist Red Bull seit der Leistungssteigerung Daniil Kwjats im vergangenen Sommer nicht mehr gewohnt: Im Qualifying zum Bahrain-Grand-Prix am Samstag ließ sich der Russe als 15. von Teamkollege Daniel Ricciardo, der sich Startplatz fünf sicherte, düpieren. Entsprechend zufrieden war der Australier mit seinem Abschneiden: "Fühlt sich wie eine Pole-Position an", sagt er und wundert sich: "Das hätte ich nicht erwartet. Wir hatten schon bessere Freitage und am Mittag lief es nicht rund."

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo war in Bahrain überraschend gut unterwegs Zoom

Ganz anders bei Kwjat, dem die Verwunderung ins Gesicht geschrieben steht: "Natürlich habe ich noch kein 100-prozentiges Vertrauen in das Auto. Aber auf der anderen Seite war ich total glücklich damit, wie sich der Wagen in den Freien Trainings verhalten hat. Alles sah super aus", erklärt er. Doch die Ernüchterung kam kurz darauf, das Rätselraten auch: "Irgendetwas hat und heute gefehlt. Ich weiß noch nicht genau, was es war, aber das war nicht das, was wir uns vorgenommen hatten", so Kwjat.

Einen Fahrfehler oder eine verkorkste Abstimmung will er für das Qualifying-Debakel von Sachir nicht verantwortlich machen: "Ich kann ja nicht vergessen haben, wie man Auto fährt. Wenn man mit dem Setup glücklich ist, dann wirft man ja auch nicht alles um." Auch die schwachbrüstige Renault-Antriebseinheit kann nicht schuld gewesen sein, wie Ricciardo mit seinem Abschneiden bewies und erläutert: "Das Auto ist stark auf der Bremse. Da holen wir Zeit, die wir auf der Geraden verlieren."

Einziges Manko: Der Rückstand von 1,361 Sekunden auf Lewis Hamilton war riesig. Die Lücke wird in absehbarer Zeit nicht zu stopfen sein. Und auch Ferrari ist über acht Zehntelsekunden enteilt. "Der Rückstand war größer als ich dachte", räumt Ricciardo ein und orientiert sich für das Rennen nach hinten: "Ich glaube, wir können vor den Williams bleiben. Ich hätte nicht erwartet, dass wir sie auch auf einer Runde schlagen." Kwjat hat deshalb noch Hoffnung und will zum Überholen ansetzen: "Punkte sind möglich. Wir sind ja hier nicht in Monaco."