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Pirelli sieht in mehr Einstopprennen 2022 kein Problem

Pirelli glaubt nicht, dass eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Einstopprennen der Formel 1 in diesem Jahr schaden wird, solange die Rennaction besser ist

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn vieles darauf hindeutet, dass Einstopprennen in der Formel-1-Saison 2022 wahrscheinlicher werden, glaubt Mario Isola nicht, dass weniger Stopps einen großen Einfluss auf die Show haben werden. "Ich hoffe nicht, dass wir weniger strategische Variabilitäten haben", sagt Pirellis Motorsportchef.

Titel-Bild zur News: Mario Isola

Mario Isola meint, dass gerade haltbarere Reifen für mehr Rennaction gut sind Zoom

Der Formel-1-Reifenausrüster stellt im Rahmen der Regeländerungen für 2022 auf 18-Zoll-Reifen um. Das und der Wunsch nach einem Gummi, der weniger anfällig für Überhitzung ist, hat dazu geführt, dass die Reifenmischungen etwas härter sind.

Das bedeutet wahrscheinlich einen geringeren Verschleiß, was den Teams die Möglichkeit gibt, mit weniger Boxenstopps auszukommen. Doch Isola betont: "Die Idee und die Art und Weise, wie wir die Reifen entwickelt haben, ist es, weiterhin verschiedene Strategien zu haben, mit einer Mischung aus einem und zwei Stopps."

"Es ist auch wahr, dass wir mit einem neuen Produkt mit geringerem Abbau weniger Boxenstopps haben werden und die meisten Rennen mit einem Stopp gefahren werden könnten", räumt der Pirelli-Mann ein und ergänzt: "Für mich ist das kein Thema, solange wir gute Rennen und Action auf der Strecke haben."

Isola: Zuschauer wollen Action und Kämpfe sehen

Voraussetzung dafür sei, dass die Fahrer in der Lage sind zu überholen, dass das Überholen aber gleichzeitig nicht zu einfach ist. "Es ist wichtig, dass die Fahrer sich beim Überholen anstrengen. Das ist genau das, was die Zuschauer wolle", sagt Isola.

Dabei beruft er sich auf eine Umfrage der Formel 1 zu diesem Thema und hält fest: "Die Mehrheit der Rückmeldungen besagt, dass die Zuschauer keine einfachen Überholmanöver wollen. Sie wollen Action auf der Strecke und sie wollen Kämpfe."

Diesen Ansatz habe man - unter Berücksichtigung der von den Fahrern geforderten Eigenschaften - auch bei der Entwicklung des Reifens für 2022 verfolgt, sagt Isola weiter.

"Dieser Reifen ist auf eine andere Art und Weise entwickelt worden, mit anderen Zielen. Die Fahrer wollen weniger Überhitzung und Abbau. Sie wollen auf den Reifen pushen, sie wollen auf der Strecke kämpfen. Wir haben uns in Absprache mit der FIA, der FOM und den Teams entschieden, diese Richtung einzuschlagen."


Pirelli-Reifentest in Abu Dhabi

"Wir mussten also ein neues Profil und eine neue Konstruktion entwickeln, die Lauffläche optimieren und eine neue Palette von Mischungen entwerfen", erklärt Isola die Arbeit von Pirelli. "Es ist ein völlig neues Produkt mit einem neuen Ansatz."

Pirelli hat Backup-Plan, falls Ziele verpasst werden

Trotz der Hoffnung, dass die neuen Reifen so funktionieren, wie sie sollen, sagt Isola, dass man für 2023 weitere Verbesserungen vornehmen wird: "Ich glaube, dass wir bereits eine Entwicklungskampagne für 2022 planen, da wir nie mit der Entwicklung aufhören, um 2023 mit einer verbesserten Version bereit zu sein."

"Wenn wir zum Beispiel in diesem Jahr feststellen, dass wir vielleicht eine Mischung ändern müssen, oder die Delta-Rundenzeit nicht genau das ist, was wir erwarten, oder der Grad des Abbaus, haben wir einen Backup-Plan, um sicherzustellen, dass wir uns den Zielen nähern und sie für 2023 erreichen", sagt Isola.

Wenn Pirelli die gesteckten Ziele aber schon jetzt erreicht und die Regeln für die Autos 2022 so funktionieren, dass die Autos einander besser folgen können, glaubt Isola, dass die Formel 1 in diesem Jahr eine großartige Saison erleben könnte.


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"Es wurden ja Zielvorgaben für die Delta-Rundenzeit, den Reifenabbau und so weiter beschlossen. Mit diesen Zahlen, mit der Simulation, glauben wir, bessere Rennen fahren können. Ja, vielleicht weniger Boxenstopps, aber mehr Action auf der Strecke."

"Die Annahmen sind auf der Strecke zu überprüfen. Und wenn wir aus irgendeinem Grund etwas für 2023 ändern müssen, sind wir in den Arbeitsgruppen bereit dazu."

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