• 11.03.2014 18:51

Nürburgring: Investor bekennt sich zur Formel 1

Mit dem Automotive-Unternehmen Capricorn besitzt der Nürburgring nun einen neuen Investor, dieser will den Schwerpunkt ebenfalls auf die Formel 1 legen

(Motorsport-Total.com/SID) - Der Düsseldorfer Automobilzulieferer Capricorn hat den insolventen Nürburgring gekauft und sich gleich in seinem ersten öffentlichen Statement zur Formel 1 in der Eifel bekannt. Die Formel 1 bleibe die Königsdisziplin am Ring, teilt Capricorn-Geschäftsführer Robertino Wild im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag in Koblenz mit: "Solange es bezahlbar bleibt."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Die Formel 1 soll auch weiterhin am Nürburgring gastieren

102 Millionen Euro gibt das Unternehmen dafür aus: 77 Millionen Euro reine Kaufsumme, weitere 25 Millionen, um in die Rennstrecke zu investieren und sie zu einem sogenannten Technologie-Cluster auszubauen. Der Kaufvertrag tritt zum 1. Januar 2015 in Kraft. Es werde "im Grunde alles so weitergehen, wie es war", sagt Wild auf der Pressekonferenz. Ebenso wie ein umfangreiches Motorsport-Programm quer durch alle Klassen soll es auch das Musikfestival "Rock am Ring" weiterhin geben. Der Freizeitpark "Grüne Hölle" soll dagegen geschlossen, die erst kürzlich in Betrieb genommene Achterbahn stillgelegt werden.

Capricorn mit Hauptsitz in Düsseldorf beschäftigt insgesamt rund 350 Mitarbeiter und hat seit 15 Jahren auch eine Außenstelle am Nürburgring. Produziert werden vor allem Kurbel- und Nockenwellen, Zylinderteile sowie Kolben und Pleuel. Seit Juli 2013 gehört Capricorn in der Rangliste des Mittelstands-Mentors compamedia zu den Top 100 der innnovativsten Unternehmen im deutschen Mittelstand.

Traditionelle Formel-1-Rennstrecke

Bisherige Inhaber der traditionsreichen Strecke in der Eifel waren das Land Rheinland-Pfalz und der Landkreis Ahrweiler. Der Nürburgring hatte nach einem höchst kostspieligen Umbau ab 2007 hohe Verluste eingefahren und 2012 Insolvenz angemeldet. Zum Verkauf standen die beiden Rennstrecken mit der Nordschleife und dem Grand-Prix-Kurs. Außerdem gehört zu dem Areal ein von der rheinland-pfälzischen Landesregierung für 330 Millionen Euro erbauter Freizeitparkt mit Hotels, Disco und Achterbahn. Der Wert der gesamten Anlage war ursprünglich auf 120 Millionen Euro taxiert worden. Capricorn hatte sich im Endspurt des Bieterverfahrens gegen den internationalen Finanzinvestor H.I.G. Capital durchgesetzt.

Die Formel 1 war seit Anfang der 50er Jahre fester Bestandteil des Nürburgrings. Bis zu Niki Laudas verheerendem Feuerunfall am 1. August 1976 fuhr die Formel 1 auf der 22,8 Kilometer langen Nordschleife, danach kehrte die Königsklasse der Eifel bis zur Fertigstellung des neuen Grand-Prix-Kurses 1984 acht Jahre lang den Rücken.


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1985 fand der Große Preis von Deutschland dann noch einmal auf dem Nürburgring statt, ehe er 1986 für zunächst 20 Jahre nach Hockenheim umzog. 2007 gab es einen Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring, seit 2008 findet der Große Preis von Deutschland im jährlich wechselnden Rhythmus in Hockenheim und in der Eifel statt. Zuletzt gastierte die Formel 1 im Jahr 2013 in der Eifel, Sebastian Vettel gewann erstmals den Großen Preis von Deutschland.