"Nicht das echte Bild": Warum Nico Hülkenberg trotz P7 skeptisch ist

Nico Hülkenberg landet am Freitag auf Platz sieben und fährt dabei auch einen ordentlichen Longrun - Warum Haas nach dem Trainingstag dennoch vorsichtig bleibt

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg beendete den Trainingsfreitag in Silverstone auf dem siebten Platz. Nachdem er und Haas-Teamkollege Kevin Magnussen im ersten Training noch die beiden letzten Plätze belegt hatten, ging es zumindest für den deutschen Formel-1-Piloten am Nachmittag deutlich nach vorne.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg beim Trainings zum Formel-1-Rennen in Silverstone 2023

Nico Hülkenberg hatte die neuen Haas-Teile am Freitag noch nicht am Auto Zoom

"Auf Soft hat das Auto etwas besser funktioniert und wir konnten eine Menge Rundenzeit finden. Und auf einer Runde schien die Pace auch wieder in Ordnung zu sein. Die Longruns fühlten sich heute eigentlich okay an. Wenigstens ist das mein Gefühl", berichtet Hülkenberg nach FT2.

Denn nicht nur der siebte Platz in der Zeitenliste war für Haas ein gutes Ergebnis, Teamchef Günther Steiner erklärt auch: "Der Longrun sah nicht so schlecht aus. Aber natürlich ging der Longrun nur über 15 Runden, und wir müssen auf diesen Reifen [im Rennen] mehr als 15 Runden fahren."

Und genau das ist laut Hülkenberg das Problem. "In FT2 fährt man meistens alleine, ich hatte keine Autos [vor mir] und keine 'dirty Air'. Das ist aber unser großes Problem. Es ist also nicht das echte Bild wie am Sonntag. Ich sehe das daher mit Vorsicht", betont er.

Haas-Experimente in FT1 funktionieren nicht

Denn der VF-23 verheizt die Reifen im Verkehr deutlich schneller als jedes andere Formel-1-Auto in diesem Jahr, weshalb Haas nicht viel auf die Eindrücke am Freitag gibt. "Aber wenigstens hatte ich persönlich ein besseres Gefühl als an einigen anderen Freitagen in der Vergangenheit", so Hülkenberg.

Und auch Steiner betont vorsichtig optimistisch, dass es "in die richtige Richtung" gehe. Doch warum schnitten Hülkenberg und Magnussen im ersten Training dann so schlecht ab? "Wir haben in FT1 einige Dinge probiert. [Wir hatten] neue Teile am Auto und haben etwas experimentiert", verrät der Deutsche.

Man habe versucht, "mehr Performance herauszuholen" aus dem Paket. "Aber das hat nicht funktioniert", gesteht Hülkenberg, der die neuen Teile selbst übrigens am Freitag noch gar nicht am Auto hatte, "weil wir zwischen den Autos vergleichen wollten", erklärt er.

Magnussen baut auf Hülkenberg-Set-up um

"Kevin hatte sie und bei mir werden sie am Abend eingebaut", kündigt er an und erklärt: "Nach FT1 haben wir einen kleinen Reset gemacht und sind zu einem konventionelleren Auto zurückgegangen, das wir kennen. Dadurch schienen die Dinge für FT2 in einem etwas normaleren Fenster zu sein."

Während es für ihn damit nach vorne ging, wurde Magnussen auch am Nachmittag nur 18. "Kevin hatte ein wenig zu kämpfen, aber wir stellen sein Set-up auf seinen Wunsch hin auf das von Nico um, und hoffentlich kann er im FT3 und im Qualifying mit Nico mithalten", so Steiner.


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Leicht wird es am Wochenende aber nicht für Haas, denn Hülkenberg betont: "Da draußen gibt es auch noch einige andere schnelle Autos. Williams scheint leider eine Menge Pace gefunden zu haben." Alexander Albon und Logan Sargeant landeten überraschend auf den Plätzen drei und fünf.

"Sie sieht echt aus. Leider schon", sagt Hülkenberg über die Williams-Pace am Freitag. Am Samstag wird es also nicht nur deshalb kein Selbstläufer für den Deutschen, nach Barcelona, Montreal und Spielberg zum vierten Mal in Folge den Einzug in Q3 zu schaffen.

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