• 14.01.2007 16:48

Newey warnt vor zu hohen Erwartungen

Stardesigner Adrian Newey warnt davor, von seinem ersten Red-Bull-Chassis zu viel zu erwarten - RB3 ist ein komplett neues Auto

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag wurden die allerletzten Zeichnungen für den neuen RB3 von Red Bull Racing in der Fabrik in Milton Keynes fertig gestellt, die ersten Testfahrten sollen kommende Woche beginnen. Doch trotz der hohen Erwartungshaltung - für viele Experten ist der österreichisch-britische Rennstall der große Geheimtipp 2007 - bleibt Starkonstrukteur Adrian Newey auf dem Boden.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Bedauert, dass Red Bull Racing als Geheimfavorit gehandelt wird: Newey

Der Brite, der spätestens seit seinen überragenden Williams- beziehungsweise McLaren-Designs der 1990er-Jahre als Erfolgsgarant gilt, arbeitet seit vergangener Saison für Red Bull Racing. Der RB3 ist somit das erste Red-Bull-Auto, das komplett von ihm entwickelt wurde, wodurch die Erwartungen gestiegen sind. Newey bedauert dies: "Mir wäre es lieber, es wäre alles bodenständig - und wenn wir dann besser sind als erwartet, wäre es toll."#w1#

"Wir sind noch ein junges Team", begründete er heute im Rahmen der 'Autosport International Show' in Birmingham seine Zurückhaltung, "und das bedeutet ganz einfach, dass Teile unserer Infrastruktur und unserer Ressourcen noch nicht auf dem Stand der etablierteren Teams sind. Wie stark wird uns das zurückhalten? Das soll nicht nach einer Entschuldigung klingen, sondern das ist eine Tatsache."

"Wir befinden uns gerade in einem Aufholprozess, denn 2006 war für Red Bull ein ziemlich schwaches Jahr. Meiner Erfahrung nach kommt das oft vor, dass ein Team im ersten Jahr - wie 2005 in Red Bulls Fall - besser als erwartet abschneidet, aber im zweiten Jahr wird es dann oftmals zu einer Qual", so Newey, der hauptverantwortlich dafür war, dass 2006 teamintern früh abgeschrieben wurde, um alle Ressourcen für den RB3 zu bündeln.

Vom neuen Auto ist seinen Angaben nach übrigens nur das Bremspedal gleich wie im Vorjahr - auch ein Verdienst der vielen Neuzugänge: "Wir haben einen neuen Chefdesigner, der seine Ideen eingebracht hat, und einen neuen Aerodynamiker, Peter Prodromou, der im November kam, aber noch nicht wirklich eine Chance hatte, das Auto zu beeinflussen. Es gibt also frisches Blut bei uns, das ist ein guter Schmelztiegel", fügte er an.