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  • 09.06.2014 14:50

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Newey setzt die Segel: Eines Tages doch wieder Formel 1?

Der Stardesigner scheint Großbritannien im America's Cup zu unterstützen - Red Bull einigt sich bei der Nachfolger-Suche mit McLaren im Fall Dan Fallows

(Motorsport-Total.com) - Am Sonntag hat das große Rätselraten begonnen: Adrian Newey wird nach Abschluss eines neuen Vertrages bei Red Bull mit innovativen Projekten betraut, die die Österreicher im Spätsommer näher benennen wollen. Die Spatzen pfeifen schon jetzt von den Dächern, dass es sich dabei unter anderem um eine Aufgabe im Segelsport handelt. Der 55-Jährige hat aus seiner Faszination für den America's Cup nie einen Hehl gemacht, dazu soll er sich bereits 2013 mit Olympiaheld Ben Ainslie getroffen haben.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Wer funkt Adrian Newey an? Offenbar ist es eine britische Segellegende Zoom

Der vierfache Goldmedaillengewinner, der dem britischen Projekt im wichtigsten Segelwettbewerb der Welt vorsteht, soll im Rahmen des Abu-Dhabi-Grand-Prix laut 'Sportsmail' aktiv um Newey geworben haben. Das Designgenie könnte Hand anlegen an den Katamaran für 2015, für den Ainslie bereits ein Budget in Höhe von über 70 Millionen Euro zusammengekratzt hat. Laut Christian Horner bedeuten neue Aufgaben aber nicht, dass Newey der Formel 1 den Rücken kehrt.

Der Teamchef blickt voraus: "Adrian wird sich weiter im Dunstkreis des Teams befinden und Ratschläge geben. Es gibt nicht den Plan, ihn durch irgendjemand anderen zu ersetzen." Bis Ende der Saison steht Newey in der Verantwortung, 2015 wird er bei ausgewählten Rennen vor Ort sein. "Er wird immer noch zeichnen, etwas beitragen, nach Milton Keynes ins Büro kommen. Er verbringt immer noch einen Teil der Zeit damit, das Team zu unterstützen", erklärt Horner.

Einen Nachfolger in äquivalenter Position soll es vorerst nicht geben. Auch nicht Toro-Rosso-Technikchef James Key, der Gerüchten zufolge mit einer Aussicht auf einen Red-Bull-Aufstieg von Sauber nach Faenza gelockt wurde. Möglicherweise trägt Dan Fallows nach seinem Wechseltheater mit McLaren mehr zu den Red-Bull-Boliden bei. Offenbar erfolgte in Kanada hinter den Kulissen eine Übereinkunft zwischen seinen zwei Arbeitgebern, die sich schon vor Gericht wähnten.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Kanada


Horner meint: "Es gab ein Handshake mit Herrn Dennis (McLaren-Geschäftsführer Ron; Anm. d. Red.) an diesem Wochenende. Er ist ein Gentleman und ein Mann, der zu seinem Wort steht. Wir haben eine Übereinkunft." Sollten alle Pläne scheitern, dann hätte Red Bull Newey weiter in der Hinterhand: "Es ist möglich", sagt er 'Autosport' über ein mögliches Formel-1-Comeback. "Ich habe neue Stimuli, aber alle Dinge sind vergänglich. Ich bin 55 Jahre alt und nicht bereit für den Strand."