• 27.06.2016 11:37

  • von Roman Wittemeier

Neue Geldverteilung: Mehr Gerechtigkeit in der Formel 1?

Medienberichten zufolge plant Formel-1-Vermarkter Bernie Ecclestone eine grundlegende Änderung der Ausschüttung der Einnahmen an die Teams

(Motorsport-Total.com) - Die Großen können aus dem Vollen schöpfen, die Kleinen nagen am Hungertuch - so wird die finanzielle Situation der Formel-1-Teams oftmals beschrieben. Die Privatteams wie Sauber und Force India laufen seit Jahren gegen die aus ihrer Sicht ungerechte Verteilung der Einnahmen an, man brachte die Probelmatik sogar bei der Wettbewerbskommission der Europäischen Union (EU) auf den Tisch. Doch auch ohne klare Vorgaben aus Brüssel, könnte sich bald etwas verändern.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone will die FOM-Einnahmen anders verteilen Zoom

Nach einem Bericht der britischen 'Times' will Bernie Ecclestone die Verteilung der FOM-Erlöse (65 Prozent der Einnahmen werden an die Teams ausgeschüttet) neu gestalten. Angeblich will der Brite die bisherigen Sonderzahlungen an Ferrari, Mercedes, Red Bull, Williams und McLaren abschaffen und ein System einführen, das jenem in der britischen Premier League gleicht. Dort wird - wie auch bei der deutschen Fußball-Bundesliga - ein einheitlicher Sockelbetrag gezahlt, hinzu kommen erfolgsabhängige Boni.

Im Fahrerlager der Formel 1 war ein solcher Plan von Ecclestone bislang kein großes Thema. Einzig Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff soll in das Projekt einbezogen sein. "Ich habe Toto gesagt, erst einmal noch kein Geld zur Bank zu bringen", wird Ecclestone von der 'Times' zitiert. "Ich schaue es mir alles ganz genau an und sehe mal, ob ich nicht etwas einführen kann, das für alle Teams etwas ausgeglichener ist."

Ferrari würde auf Grundlage eines solchen Planes seinen Bonus von rund 72 Millionen Euro verlieren, bei Mercedes (27 Millionen Euro), Red Bull (56), McLaren (27) und Williams (8) würde der Verlust ebenfalls erheblich zu Buche schlagen. "Die Premier League hat ein gutes System", so Ecclestone. "Vielleicht könnte das auch bei uns funktionieren. Es wird Leute geben, die es mögen, andere werden es nicht mögen - und einige werden sogar leiden."

Ob der britische Formel-1-Macher dieses Projekt aufgrund von Druck aus Brüssel oder auf Wunsch der Teams oder des Unternehmens CVC (Mehrheitseigner der Formel 1) vorantreibt, ist unklar. Sicher ist jedoch: Bis 2020 kann sich auf Grundlage der aktuell gültigen Verträge zwischen FOM (Formula One Managemant) und den einzelnen Teams ohnehin kaum etwas an der Geldverteilung ändern. Frühestens bei der Verhandlung neuer Kontrakte könnte ein neues System greifen.