• 16.04.2008 11:01

  • von Roman Wittemeier

Mosley-Affäre: Wirtschaftlicher Schaden für die Formel 1?

Neben moralischen Aspekten befürchten Formel-1-Insider wirtschaftlichen Schaden durch die Mosley-Affäre - Marketingfachleute widersprechen

(Motorsport-Total.com) - Welche Auswirkungen hat die Affäre Mosley auf die Formel 1? Mit dieser Frage haben sich in den vergangenen Tagen und Wochen schon viele Insider auseinandergesetzt. Abgesehen vom Imageschaden, den die Vorgänge um den FIA-Chef Max Mosley mit sich bringen könnten, wurde immer wieder von möglichen finanziellen Auswirkungen als Konsequenz gemutmaßt. Die Affäre könnte Sponsoren vertreiben, hieß es immer wieder.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Die Affäre um Max Mosley wird am 3. Juni Thema bei einer Vollversammlung sein

"Sobald es um die Moral geht, wird unser Sport verletzbar", so hatte sich zuletzt der langjährige Mosley-Kritiker Jackie Stewart geäußert. Er befürchte, dass sich potenzielle Sponsoren zurückhalten könnten und aktuelle Partner ihr Engagement möglicherweise überdenken. "Die Sponsoren werden sich bestimmt nicht langfristig zurückziehen", hielt Pippa Collett, Chefin des britischen Unternehmens Sponsorship Consulting bei 'CNN' entgegen.#w1#

Die gesamte Affäre könnte Anfang Juni bei der außerordentlichen FIA-Vollversammlung endgültig vom Tisch gefegt werden, so die ehemalige Shell-Markting-Managerin weiter: "Wenn die FIA im Juni konsequent damit umgeht, wird das ganze nur kurzfristig hohe Wellen geschlagen haben. Anschließend kann man das als Lernprozess zu den Akten legen." Am 3. Juni werden die 222 in der Vollversammlung vertretenen Motorsportverbände über die Zukunft des FIA-Präsidenten abstimmen.

Auch der britische Marketingfachmann Stephen Cheliotis sieht nur wenig Gefahr für die Geldmaschine Formel 1. Zwar werde die Affäre auch von Seiten der Sponsoren mit ernstem Blick verfolgt, aber man habe in den vergangenen Tagen "ein bisschen zu viel Panik verbreitet". "Auch wenn er Chef der FIA ist, so ist das, was Max Mosley getan hat, vollkommen unabhängig vom Sport. Die Öffentlichkeit kann das sehr wohl auseinander halten", so der Chef des britischen Verbandes für Markenanalysen.