Michael Schumacher beim Testauftakt 2006 Schnellster
Sieben Fahrer waren am ersten Testtag des Jahres in Jerez unterwegs - Renaults R26 erstmals im Einsatz
(Motorsport-Total.com) - Am 17. Dezember endete der letzte Testtag des Jahres 2005 in Jerez, auf derselben Rennstrecke wurden am (heutigen) Dienstag die Versuche für die kommende Formel-1-Saison im neuen Jahr wieder aufgenommen. Toyota-Testfahrer Ricardo Zonta läutete um 9:01 Uhr die "Testsaison" 2006 offiziell ein, als er als Erster auf den 4,428 Kilometer langen 'Circuit de Jerez' fuhr.

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Michael Schumacher drehte am Dienstag in Jerez die schnellste Runde des Tages
Bis gegen 11 Uhr hielten sich die Teams zurück, am Mittag kehrte auf der Strecke beinahe Ruhe ein, als Wolken aufzogen und die Temperatur in den Keller ging. Gegen 15 Uhr machten die Wolken der Sonne wieder Platz, doch die wärmeren Temperaturen waren nur von kurzer Dauer, nur eine halbe Stunde später wurde es am Himmel richtig dunkel. Zudem frischte der Wind auf - ein Problem, wenn Aerodynamikteile getestet werden sollen.#w1#
Michael Schumacher mit Dreher aber auch mit Bestzeit
Michael Schumacher war am ersten Testtag des Jahres bereits aktiv, konzentrierte sich jedoch ganz auf die Testarbeit und zeigte sich den Journalisten nicht. Rund eine halbe Stunde vor Testende leistete sich der Ex-Weltmeister einen Abflug mit Dreher in der 'Curva Angel Nieto', wonach das Auto per LKW zurück an die Box gebracht werden musste, nachdem der 37-Jährige im Kiesbett stecken geblieben war.
Am Ende stand der Deutsche nach 82 Runden im F2004, ausgerüstet mit V8-Motor, mit 1:18.020 Minuten auf den Zeitenmonitoren ganz vorn. Teamkollege Luca Badoer drehte seine Runden im F2005 mit leistungsreduziertem V10-Motor im Heck und hatte nach 63 Umläufen 2,071 Sekunden Rückstand zu verzeichnen.
Beide Toyota mit starken Zeiten
Der zweite Rang ging mit 1,328 Sekunden Rückstand an Toyota-Testfahrer Ricardo Zonta. Der Brasilianer leistete sich am Nachmittag bei der Tribüne 'P-7' einen Dreher und musste seinen Boliden unbeschädigt im Kiesbett zurücklassen. Teamkollege Ralf Schumacher kam nach 59 Runden mit 1,845 Sekunden Rückstand auf den dritten Rang.
Renault im Mittelpunkt des Interesses
Highlight des Tages war ohne Zweifel die Premiere des Renault R26, mit dem die Franzosen in diesem Jahr beide WM-Titel verteidigen wollten. Das Team schirmte das Auto vor den neugierigen Blicken der Fotografen und der Konkurrenz so gut wie möglich ab, wenn es denn einmal an der Box stand. Zudem durften sich die Fahrer nicht zum neuen Auto äußern.
Den problemlosen ersten Testtag im neuen Auto inklusive Streckendebüt des V8-Motors absolvierte Giancarlo Fisichella während Teamkollege Fernando Alonso im Vorjahresauto mit gedrosseltem V10-Motor Platz nahm. Berichte, wonach diese Einteilung ein kleiner Seitenhieb in Richtung des Weltmeisters ist, der 2007 zu McLaren-Mercedes wechseln wird, entbehren übrigens jeder Grundlage - die Testeinteilung stand schon Wochen vor der Bekanntgabe fest.
Am Ende des Testtages auf der spanischen Rennstrecke hatte Fernando Alonso im Vorjahresboliden mit 1,909 Sekunden Rückstand nach 61 Runden auf dem vierten Rang die Nase vor Teamkollege Giancarlo Fisichella. Der Italiener belegte nach 39 Runden mit 2,535 Sekunden Rückstand den sechsten Rang.
Red Bull Racing fliegt noch nicht
Red Bull Racing-Fahrer David Coulthard leistete sich am ersten Testtag einen Ausritt ins Kiesbett und kam den ganzen Tag über nicht in Schwung. Mit 3,966 Sekunden Rückstand bildete der Schotte nach 31 Runden das Schlusslicht des Tages. Der brandneue RB2 mit Ferrari-V8-Motor musste zudem einmal per LKW zurück an die Strecke gebracht werden - nach Aussage des Teams gab es ein Elektronik-Problem, das den Schotten zum Anhalten auf der Strecke zwang.
Nur MF1 Racing und Super Aguri nicht in Jerez
Am zweiten Testtag (Mittwoch) stoßen auch McLaren-Mercedes, Williams-Cosworth, das Honda Racing F1 Team, das BMW Sauber F1 Team und die Scuderia Toro Rosso hinzu. Das BMW Sauber F1 Team dürfte sich morgen in einem neuen Look präsentieren. McLaren-Mercedes unternahm heute alles, um die Fotografen davon abzuhalten, von der orangenen Interimslackierung Fotos zu schießen, obwohl man diese bereits der Öffentlichkeit via Pressebilder gezeigt hat.

