"Mercedes und Ferrari kann man nicht vergleichen"
Der Stachel, Michael Schumacher an die deutsche Konkurrenz verloren zu haben, scheint bei Ferrari immer noch tief zu sitzen
(Motorsport-Total.com) - "Wenn man uns ein drittes Auto genehmigt hätte, hätten wir Michael Schumacher - bei allem Respekt vor Mercedes - niemals verloren. Dann würde er auch heute noch für Ferrari fahren", seufzt Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, der offen zugibt, dass er den siebenfachen Weltmeister nur widerwillig hat ziehen lassen.

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Mit drei Autos pro Team wäre Michael Schumacher wohl noch Ferrari-Fahrer
Besonders bitter ist der Sensationstransfer von Schumacher insofern, als Ferrari 14 Jahre lang teilweise mehr als 30 Millionen Euro pro Saison in den Deutschen investiert hat, der nun für das "Butterbrot" von kolportierten sieben Millionen Euro für die Konkurrenz aus Stuttgart fährt. Sollte Schumacher in drei Jahren im Silberpfeil noch einmal Weltmeister werden, wird er vermutlich als Mercedes-Fahrer in die Geschichtsbücher eingehen, obwohl er den längsten (und teuersten) Abschnitt seiner Karriere bei Ferrari verbracht hat.#w1#
Prekär ist die Schumacher-Situation nicht nur wegen der langjährigen Rivalität zwischen Ferrari und Mercedes in der Formel 1, sondern auch wegen der Positionierung der beiden Hersteller am Automobilmarkt. Zugegeben, Ferrari bedient mit seinen Sportwagen ein noch teureres Segment als Mercedes, doch beide Marken fallen in die Luxusklasse.
Insofern verwundert es nicht, dass sich Montezemolo folgenden Seitenhieb nicht verkneifen kann: "Man kann Mercedes nicht mit Ferrari vergleichen. Wir sind seit 61 Jahren ununterbrochen in der Formel 1 und wir waren immer in Italien, während Mercedes als deutsches Team alles in England baut. Erst waren sie Teilhaber bei McLaren, jetzt haben sie das ehemalige Honda-Team gekauft", sagt er und fügt anerkennend an: "Aber sie gehen den mutigen Weg und verstärken ihr Engagement in der Formel 1. Das begrüße ich sehr."

