• 21.03.2012 15:44

Mercedes im Terminstress: Museum und Telefonkonferenz

Während die Konkurrenz pausierte, ging Mercedes auf Fehlersuche und PR-Tour - 'Motorsport-Total.com'-Leser glauben an Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com/SID) - Sebastian Vettel entspannt schon seit Montag in Malaysia. Jenson Button genoss seinen Auftaktsieg in Melbourne, bevor er am Mittwochmorgen in Kuala Lumpur einschwebte. Bei Mercedes hingegen gilt das schwäbische Motto: "Schaffe, schaffe." Michael Schumacher und Nico Rosberg sind vor dem "Heimspiel" bei PR-Terminen für Hauptsponsor Petronas im Einsatz, die Verantwortlichen der Silberpfeile suchen vor Ort in Malaysia und zu Hause in Großbritannien nach den Gründen für den enttäuschenden Saisonstart.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Teamchef), Michael Schumacher

Brawn (links) und Schumacher eilen in Malaysia von Termin zu Termin

"Unsere Ingenieure arbeiten hart und seit Australien nonstop daran, zu verstehen, warum wir unter diesen Bedingungen geschwächelt haben und was wir tun müssen, um die Situation für dieses Wochenende zu verbessern", sagt Teamchef Ross Brawn.
Seine Fahrer würden am liebsten schon wieder im Auto sitzen und ihren Teil zur Problemlösung beitragen. "Ich wäre gerne direkt nach dem Rennen sofort wieder losgefahren, um Australien zu vergessen. Wir haben im Qualifying gezeigt, dass wir ein schnelles Auto haben, aber im Rennen haben wir irgendwie etwas falsch gemacht", meint Nico Rosberg.

Leser sind von Schumacher überzeugt

Ross Brawns Optimismus teilen die Leser von 'Motorsport-Total.com' in einer aktuellen Umfrage. 73,09 Prozent unserer Leser, die 4.759 Stimmen abgegeben haben, glauben an den ersten Grand-Prix-Sieg der Silberpfeile in der Saison 2012. 51,57 Prozent sind der Meinung, dass Schumacher diesen einfahren wird. Davon, dass Rosberg der erste Sieger des modernen Mercedes-Werksteams sein wird, zeigen sich hingegen nur 21,52 Prozent überzeugt.

"Wenn man ein Ziel nicht erreicht, ist es das Beste, direkt in der nächsten Woche wieder einen Grand Prix fahren zu können, um dann die Resultate zu holen", erklärt Rekord-Weltmeister Schumacher, der am Mittwoch einen Rundgang mit 70 Schulkindern durch ein interaktives Technikmuseum in den berühmten Twin-Towers unternahm. Rosberg und Testpilot Sam Bird lernten bei dem Ausflug noch einiges über Öl und seine Förderung, aber auch über die Sicherheit der Helme und Autoreifen.


Fotos unerwünscht: Schumacher schirmt seinen Boliden ab

Am Dienstag hatten die Silberpfeil-Piloten bereits eine Mercedes-Fabrik in Pekan an Malaysias Ostküste besucht und dort mit Mitarbeitern einige Runden im Straßenmodell SLS AMG gedreht. Damit sie auch am Sonntag beim Großen Preis von Malaysia flotter und länger als in Melbourne unterwegs sind, muss das Team den zu hohen Reifenverschleiß in den Griff bekommen. "Wir haben ein paar gute Ideen, in welche Richtung wir gehen sollten, um die Situation zu verbessern", sagt Brawn über die Ergebnisse Teamworks zwischen Kuala Lumpur, dem Hauptquartier in Brackley und dem Motorenwerk in Brixworth. Dort werden die Ingenieure schon während eines Rennens in Echtzeit mit allen relevanten Daten versorgt.

Reifenexperten sind gefragt

"Wir hatten zwei große Telefonkonferenzen, seit ich hier bin, eine am Montag, eine am Dienstag, um zu diskutieren, was wir tun müssen und wie unsere Strategie aussehen sollte", erklärt Brawn. Die Reifenexperten hatten viel zu tun, weil der Grand-Prix-Auftakt in diesem Bereich "ein bisschen enttäuschend" gewesen sei, so Brawn. Am Sonntag wollen die Silberpfeile dann die verbesserten Qualifying-Leistungen bestätigen. So wie Rosberg vor zwei Jahren, als er in Malaysia die erste Podiumsplatzierung des wiederbelebten Werksteams holte. "Das war fantastisch", erinnert er sich.

Michael Schumacher

Rennen um den ersten Mercedes-Sieg: Leser sehen Schumacher vor Rosberg Zoom