• 13.10.2013 13:54

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

McLaren 2014: Button und wer?

Jenson Button wird auch 2014 im McLaren fahren, aber wer bekommt den zweiten Sitz beim Team aus Woking? - Martin Whitmarsh: "Haben keine Eile"

(Motorsport-Total.com) - Bei McLaren werden derzeit die Weichen für die gemeinsame Zukunft mit Honda ab 2015 gestellt. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Briten den Red-Bull-Chefaerodynamiker Peter Prodromou unter Vertrag genommen haben. Die Verantwortlichen von McLaren betonen immer wieder, dass man mit weiteren "interessanten Schlagzeilen" rechnen dürfe. Honda pumpt offenbar viel Geld in das Comeback, gleichzeitig wollen die Japaner ihre hohen Ansprüche erfüllt sehen.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Martin Whitmarsh

Gespräch unter vier Augen: Whitmarsh beobachtet Perez ganz genau Zoom

McLaren soll wieder als Topteam um Titel kämpfen. Dazu braucht die Mannschaft aus Woking nicht nur ein schnelles Auto und viele Turbo-PS von Honda, sondern auch Topfahrer. Jenson Button hat seinen Vertrag um ein Jahr verlängert. Der Champion von 2009 wird im kommenden Jahr im McLaren sitzen. Wer an seiner Seite agieren wird, steht indes noch nicht fest. Auf die Frage, ob man der entsprechenden Entscheidung näher gekommen sei, sagt Teamchef Martin Whitmarsh: "Ja."

"Ich bin heute einen Tag näher dran als gestern. Und morgen werde ich noch einen Tag näher dran sein", scherzt der Brite, der sich bezüglich der Fahrerwahl nicht in die Karten schauen lassen möchte. Angeblich flirtet McLaren immer noch mit Fernando Alonso. Der Ferrari-Star soll womöglich mit Honda-Geld aus seinem laufenden Vertrag herausgekauft werden. Die Rückkehr des Spaniers nach Woking könnte eventuell zur Saison 2015 realisiert werden.

Perez zeigt gute Ansätze

Somit ist für 2014 noch ein Platz neben Button frei. Als Kandidat wird Nico Hülkenberg gehandelt, der jedoch ein langfristiges Engagement wünscht. Auch eine Weiterbeschäftigung von Sergio Perez ist denkbar. "Ich habe immer gesagt, dass wir es mal noch ein paar Rennen lang beobachten und dann analysieren. Genau das tun wir. Wir sind nicht in Eile", stellt Whitmarsh klar. Der Mexikaner, der im Winter von Sauber zu McLaren gewechselt war, aber die Erwartungen bislang nur selten erfüllen konnte, steht auf dem Prüfstand.

"Der Abflug am Freitag war ein Klassiker. So etwas passiert an der Stelle immer wieder. Das kommt halt vor. Es ist nicht toll, aber okay", nennt Whitmarsh einen der Fehler, der Perez am Suzuka-Wochenende unterlaufen ist. Der Vorfall aus dem Training wurde abgehakt. Aus dem Rennen blieben positive Eindrücke. "Ohne den Plattfuß wäre er im Rennen auf Platz sieben oder acht gefahren. Das entspricht unserem derzeitigen Leistungsstand. In den zurückliegenden zwei oder drei Rennen war er wirklich gut unterwegs."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Japan


Whitmarsh blickt bei seiner Analyse der Perez-Leistung nicht nur auf das nüchterne Ergebnis (Platz 15), sondern nimmt seinen Youngster in Schutz. "Ein übler Nachmittag" sei es für das gesamte Team wegen unverschuldeter Zwischenfälle im Rennen gewesen, meint der McLaren-Teamchef. "Bei Sergio gab es zuerst den Zwischenfall an der Box mit Rosberg, dann gab es einen weiteren Stopp, der nicht sauber ablief. Anschließend fing er sich noch einen Plattfuß ein, sodass er von einer Zweistopp- zu einer Dreistopp-Strategie kam. Ohne diese Zwischenfälle wäre Sergio sicher in die Punkte gekommen."

"Jenson hatte einen guten Start. Er hätte vielleicht noch mehr Plätze gutmachen können, wurde aber wegen des Zweikampfes zwischen Hamilton und Vettel außen eingeklemmt", erklärt Whitmarsh nach Platz neun für den Ex-Champion. "Bereits in der Frühphase hat er sich einen Bremsplatten eingefangen samt übler Vibrationen. Wir mussten daher auf eine Dreistopp-Strategie umschwenken, was sicherlich nicht ideal für ihn war. Es war sicherlich nicht einfach, aber Jenson hat sich recht gut wieder nach vorn kämpfen können."