• 29.07.2012 19:23

  • von Felix Matthey

Marussia: Pic zufrieden, Glock frustriert

Während sich Charles Pic mit seiner heutigen Leistung beim Grand Prix von Ungarn hochzufrieden zeigte, war Marussia-Pilot Timo Glock mehr als bedient

(Motorsport-Total.com) - Gemischter hätten die Gefühle bei Marussia nach dem Großen Preis von Ungarn kaum sein können. Charles Pic belegte am Ende Platz 20 und zeigte sich zufrieden mit seinem Rennen sowie dem bisherigen Saisonverlauf. Der Franzose lieferte sich über lange Strecken einen sehenswerten Kampf mit Caterham-Pilot Witali Petrow, dem er sich letztendlich jedoch geschlagen geben musste.

Titel-Bild zur News: Charles Pic

Charles Pic zeigte vor der Sommerpause eine starke Leistung

Teamkollege Timo Glock war hingegen vollkommen frustriert. Der Deutsche klagte über das Fahrverhalten seines Boliden. Er drehte sich kurz nach dem Start, konnte das Rennen zwar fortsetzen, sah allerdings nur als Vorletzter die Zielflagge.

"Ich bin sehr glücklich, die erste Hälfte meiner ersten Saison auf diese Weise zu beenden und alle Ziele, die ich mir gesetzt habe, erreicht zu haben", so Pic nach dem Rennen. "Das Rennen begann nicht so gut, da ich wieder einmal einen schlechten Start erwischte. Das müssen wir nun analysieren und bis Spa eine Lösung finden, da das ein wichtiger Faktor ist um sich im Rennen zu verbessern."

Pic weiter: "Anschließend war ich recht schnell unterwegs und unsere gute Leistung im Vergleich mit den Caterhams ist ersichtlich, da ich gute Positionskämpfe mit Petrow hatte. Nun gehen wir in die lange Pause, wo ich die Möglichkeit haben werde, auf die bisherige Saison zurückzuschauen, um dann zu sehen, was wir in der zweiten Hälfte besser machen können."

"Ich würde gerne nicht nur meinen Ingenieuren und Mechanikern, sondern dem ganzen Team für mein gelungenes Formel-1-Debüt danken. Es war nicht einfach fürs Team, aber wir machen definitiv Fortschritte. Ich wünsche jedem einen erholsamen Urlaub und freue mich schon auf den Belgien Grand Prix in vier Wochen."

Glock zeigt sich anschließend sehr enttäuscht über seinen Rennverlauf: "Das war für mich ein Rennen zum Vergessen, ähnlich wie in Hockenheim", so Glock. "Ich war nicht schnell genug und die Balance des Autos stimmte von Beginn an nicht. Ich war in den ersten beiden Runden zwar schnell, dann wurde das Heck allerdings plötzlich wieder instabil. In der Bremszone verlor ich das Auto dann plötzlich und konnte es nicht mehr abfangen. Ich drehte mich und lag dann hinter den HRTs. Anschließend hatte ich wieder massive Probleme mit der Balance."

"Das war für mich ein Rennen zum Vergessen, ähnlich wie in Hockenheim." Timo Glock

"Ich weiß nicht, woran es momentan liegt, finde jedoch, dass die Pause zum richtigen Zeitpunkt kommt. Ich möchte mich bei dem Team bedanken, die hart gearbeitet haben, um mein Problem zu beheben und wünsche ihnen einen schönen Urlaub. Ich hoffe, dass wir alle eine bessere zweite Saisonhälfte erleben werden."

Teamchef John Booth kann vor der Sommerpause klare Fortschritte des Teams ausmachen: "Erst einmal möchte ich dem gesamten Team für die Fortschritte danken, die wir bislang in der Saison erzielt haben", sagt Both. "An der heutigen Leistung wird das klar ersichtlich. Während wir ansonsten in der Saison eher immer gleiche Ergebnisse erzielten, haben wir nun den Rückstand auf Caterham langsam aber sicher aufgeholt und uns von HRT abgesetzt. Das bedeutet auch, dass wir näher an die Top-Teams herangekommen sind."

"Mit einer sehr beeindruckenden Leistung hat Charles heute unter Beweis gestellt, wie weit wir gekommen sind." Teamchef John Booth

"Mit einer sehr beeindruckenden Leistung hat Charles heute unter Beweis gestellt, wie weit wir gekommen sind, da wir mit Petrow mithalten konnten und teilweise sogar schneller waren als er. Im Gegensatz dazu erlebte Timo wieder einmal ein schwieriges Rennen und konnte bislang noch nicht von den Fortschritten profitieren, die wir mit dem Paket erzielt haben."

Booth fährt fort: "Eine lange Pause ist nun das, was der Sport braucht. Wir werden zurück nach Großbritannien reisen und uns mit der Vorbereitung auf die Überseerennen beschäftigen, die in nicht allzu weit entfernter Zukunft liegen. Dann werden wir außerdem einen wohlverdienten Urlaub genießen."


Fotos: Marussia, Großer Preis von Ungarn


"Die ersten sieben Monate dieses Jahres waren eine große Herausforderung für uns und man muss dem gesamten Team dazu gratulieren, so gut auf Dinge reagiert zu haben. Ich bin mir sicher, dass beide Fahrer beim Rennen in Spa in einem Monat noch mehr aus dem aktuellen Paket herausholen und auch Nutzen aus den Neuerungen, die wir in Monza einführen werden, ziehen können."