powered by Motorsport.com

Marussia nach holprigem Start mit beiden Autos im Ziel

Am Start kamen die Autos von Max Chilton und Jules Bianchi nicht in die Gänge, doch im Rennen erwiesen sich die Marussia-Boliden als zuverlässig

(Motorsport-Total.com) - Platz 14 für Max Chilton, Zielankunft mit acht Runden Rückstand außerhalb der Wertung für Jules Bianchi - mit diesem Ergebnis beendete Marussia den Großen Preis von Australien, das erste Rennen der Formel-1-Saison 2014. Damit zog sich der russisch-britische Rennstall beachtlich aus der Affäre, denn fast wäre das Rennen für beide Fahrer schon gelaufen gewesen, bevor es überhaupt begonnen hatte.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Max Chilton und Jules Bianchi sahen nach anfänglichen Problemen die Zielflagge Zoom

Beim Start in die Aufwärmrunde kam Chilton nicht vom Fleck. "Der Start war sehr beunruhigend. Ich habe mich auf die Aufwärmrunde vorbereitet und bin die üblichen Abläufe durchgegangen, als sich plötzlich alles abschaltete", sagt der Brite. "Zu diesem Zeitpunkt dachte ich schon, mein Rennen sei gelaufen, aber das Team hat fantastische Arbeit geleistet und hat mich von der Startaufstellung zurück in die Garage geschoben, wo sie das Auto neugestartet haben. Daher konnte ich aus der Boxengasse starten."

Dort bekam Chilton schon bald Gesellschaft in Form seines Teamkollegen, denn vor dem Rennstart ging auch Bianchis Marussia aus, wodurch eine zusätzliche Aufwärmrunde notwendig wurde. "Das Problem am Start war besorgniserregend, daher hatte ich nicht erwartet, am Rennen teilzunehmen", sagt Bianchi. In seinem Fall brauchte die Marussia-Crew etwas länger, um das Auto wieder zum Leben zu erwecken. "Ich lag sechs Runden zurück, als ich das Rennen aufnahm und konnte mich davon nicht mehr zurückkämpfen."

Nachdem die beiden MR03 einmal in Gang gekommen waren, liefen sie im Rennen überaus zuverlässig. "Am Rennen teilzunehmen und es zu beenden, lieferte uns viele Informationen. Wir waren in der Lage, verschiedene Strategien zur Optimierung der Antriebseinheit zu testen", sagt Bianchi. "Es war für mich in vielerlei Beziehung mehr ein Test als ein Rennen, was alles andere als ideal war, aber diese Kilometer waren für die Ingenieure wichtig."

"Ich wusste, dass es wichtig war, das Auto ins Ziel zu bringen", bestätigt auch Chilton. "Das heutige Rennen war in keiner Weise perfekt, aber wir sind beim Saisonstart mit beiden Autos ins Ziel gekommen und ich wurde 14., womit ich zufrieden bin." Damit baute Chilton auch einen Formel-1-Rekord aus: Der 22-Jährige kam bei den ersten 20 Rennen seiner Formel-1-Karriere immer ins Ziel.


Fotos: Marussia, Großer Preis von Australien


"Wir haben heute eine Menge gelernt, was uns bei der Vorbereitung auf das nächste Rennen in Malaysia und auch bei der langfristigen Entwicklung des Autos helfen wird", fasst Chilton die positiven Aspekte des Rennens zusammen. "Nach schwierigen Zeiten beim Testen, wo wir nicht so viele Kilometer wie erhofft gefahren sind, ist es gut, das erste Rennen auf Platz 14 zu beenden. Das ist eine schöne Belohnung für die harte Arbeit des Teams."

"Beim Start des Rennens ist mir das Herz stehengeblieben, aber wir konnten die Probleme beheben und kamen mit beiden Autos ins Ziel, obwohl Jules die ersten sechs Runden verpasst hat", sagt Teamchef John Booth. "Unsere Leistung trat ein wenig hinter das Gesamtziel zurück, denn wegen verschiedener Probleme gingen wir ein wenig auf Nummer sicher. Das Rennen zeigte also nicht unser Potenzial, allerdings erhielten wir von beiden Fahrern ermutigende Rückmeldungen, was für unsere Entwicklung ein gutes Zeichen ist. Unser Auto scheint zuverlässig zu sein, und da wir Melbourne mit einem Berg von Daten verlassen, können unsere Ingenieure nun die Optimierung unseres Pakets angehen."

"Bei Start des Rennens ist mir das Herz stehengeblieben." Teamchef John Booth