• 28.03.2010 11:14

  • von Fabian Hust

Kubica überrascht sich und Renault

Mit seinem zweiten Rang beim Großen Preis von Australien haben sich der Pole und sein Renault-Team selbst eine positive Überraschung beschert

(Motorsport-Total.com) - Bei den Testfahrten im Winter war Renault der Konkurrenz noch hinterher gefahren, und die Experten zweifelten, ob es von den Franzosen der richtige Schachzug war, auf einen extrem kurzen Radstand zu setzen. Doch die ersten beiden Rennwochenenden haben gezeigt, dass das Auto durchaus konkurrenzfähig ist. Robert Kubica sicherte sich in Melbourne den sensationellen zweiten Rang hinter Jenson Button im McLaren Mercedes.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica konnte sein Glück kaum fassen

"Unglücklicherweise hatte ich in Australien nicht immer Glück", so der Pole, der vergangenes Jahr kurz vor Rennende mit Sebastian Vettel kollidiert war und diesmal vom Ausfall des Deutschen profitieren konnte. "In den vergangenen zwei Jahren hätte ich locker auf das Podium kommen können."#w1#

"Um ehrlich zu sein, wir hatten nicht erwartet, auf dem Podium ins Ziel zu kommen. Für Renault und mich selbst ist dies ein besonderes Ergebnis. Wir haben den Winter über hart Druck gemacht, und es war das beste Ergebnis, das wir zu Beginn der Saison erreichen konnten. Das ist ein großes Dankeschön an alle Jungs."

Der Rennfahrer aus Krakau versucht aber gleichzeitig, auf die Euphorie-Bremse zu treten: "Wir müssen realistisch bleiben. Wir haben normalerweise nicht die Geschwindigkeit, um es auf das Podium zu schaffen. Wir müssen weiterhin Druck machen, und ich bin mir sicher, dass wir früher oder später bei der Musik sein werden."

Kurze Zeit über lag Kubica sogar vor Rennsieger Jenson Button, konnte jedoch den Briten nicht hinter sich halten, weil seine Reifen nach dem Wechsel noch nicht auf Temperatur waren: "Es war schwierig, denn wir hatten mit dem Aufwärmen zu kämpfen. Als wir sahen, dass Button auf Slicks schnell war, kamen wir in derselben Runde wie Felipe an die Box."

"Meine Jungs leisteten fantastische Arbeit. Wir überholten Felipe beim Boxenstopp. Button war jedoch ein oder zwei Runden auf seinen Reifen schneller. Er bekam die Temperatur in die Reifen, und hatte auf der Gerade eine sehr gute Höchstgeschwindigkeit. Ich war in Bezug auf die Bedingungen nicht zuversichtlich, den es war meine erste Runde auf den Slicks, es war aus diesem Grund schwierig, mit Button zu kämpfen."


Fotos: Robert Kubica, Großer Preis von Australien, Sonntag


Am Ende entschied sich Kubica wie Button und die beiden Ferrari-Piloten gegen einen zweiten Stopp, was der Schlüssel zum Erfolg war und ihn vor Lewis Hamilton und Mark Webber hielt: "Ich dachte, dass wir wieder an die Box kommen würden, aber als die Abnutzung groß war und ich fragte, ob wir an die Box kommen sollten, sagten sie, dass wir es nicht tun sollten, wenn es machbar ist."

Das Pokern des Teams stellte sich anschließend als der richtige Schachzug heraus: "Lewis attackierte mich, er kam sehr schnell näher. Dann entschied er sich, in die Box zu kommen, Felipe im Anschluss ebenso. Ich hatte gehofft, dass ich eine ausreichend hohe Geschwindigkeit habe, um den zweiten Rang bis zum Ende zu halten."