powered by Motorsport.com

Krack: Rolle des F1-Teamchefs ist "vielleicht etwas überbewertet"

Aston-Martin-Teamchef Mike Krack zeigt sich von den jüngsten Personalwechseln bei der Konkurrenz überrascht und zieht daraus einen interessanten Schluss

(Motorsport-Total.com) - Mike Krack von Aston Martin ist der Meinung, dass die vielen Führungswechsel bei diversen Formel-1-Teams im Vorfeld der Saison 2023 zeigen, dass die Rolle des Teamchefs heutzutage womöglich ein bisschen überbewertet wird.

Titel-Bild zur News: Aston-Martin-Teamchef Mike Krack

Mike Krack ist selbst erst seit 2022 Teamchef bei Aston Martin Zoom

In der Winterpause verkündeten insgesamt vier Teams den Abgang ihrer bisherigen Teamchefs sowie deren Nachfolger: Ferrari, McLaren, Williams und Alfa Romeo.

Durch diese Veränderungen ist Krack von Aston Martin nun der fünftälteste Teamchef in der Formel 1, gemessen an der Zeit in dieser Position. Dabei stieß er erst im Januar vergangenen Jahres als Ersatz für Otmar Szafnauer zu Aston Martin.

"Ich war auch überrascht, wie sich diese Dinge entwickelt haben, vor allem in der sehr, sehr kurzen Zeit", kommentiert Krack die jüngsten Wechsel. Sie deuteten darauf hin, dass die Rolle des Teamchefs nicht mehr so entscheidend ist wie früher.

"Es zeigt auch, dass die Rolle des Teamchefs vielleicht manchmal etwas überbewertet wird, denn wenn man sie so schnell ändern kann und es keine großen Auswirkungen hat, sagt das auch etwas aus. Es scheint so, als ob man diesen Job jedem geben kann oder jemandem aus einem anderen Team", so Krack.

Dennoch bekräftigt er: "Ich bin überrascht über die schnellen Abgänge, die wir gesehen haben. Das hätte ich nicht erwartet. Abgesehen davon dürfen wir aber nicht vergessen, dass sich die Formel-1-Teams zu großen Organisationen entwickelt haben, in denen die Besitzer nicht mehr automatisch die Teamchefs sind."

"Der ganze Sport, die ganze Organisation geht einen anderen Weg. Einige haben Ingenieure als Teamchefs, andere haben eher eine altmodische Regel. Aber wir werden sehen, was letztendlich der Weg in die Zukunft ist", sagt der Aston-Martin-Teamchef.


Ist Audi der große Sieger im Teamchef-Domino?

Analyse mit Marc Surer: Warum Fred Vasseur für Ferrari ein Gewinn ist, aber trotzdem Sauber und Audi mit Andreas Seidl den besten Zug gemacht haben. Weitere Formel-1-Videos

Was aus seiner Sicht aber gleich bleibt: Die Stabilität innerhalb eines Teams ist immer noch entscheidend, um einen schnellen Entscheidungsprozess zu ermöglichen.

"Ich denke, Beständigkeit und Stabilität sind sehr, sehr wichtig", erklärt Krack. "Man muss das Vertrauen in die Leute haben, dass man nicht ständig diskutieren muss, wenn man eine andere Richtung einschlagen will, oder wenn man das Unternehmen oder das Geschäft in eine andere Richtung entwickeln will."

"Das sind alles keine Alleingänge", weiß der Formel-1-Teamchef. "Sie werden nach einer kollektiven Diskussion darüber getroffen, was der beste Weg nach vorne ist. Es geht also darum, eine Organisation mit einem bestimmten Stil zu führen."

Neueste Kommentare

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!