• 07.11.2008 12:49

  • von Stefan Ziegler

'Kick It Out' kritisiert Ecclestone-Äußerungen

Die Anti-Rassismus-Organisation 'Kick It Out' kreidet Formel-1-Chef Bernie Ecclestone an, das Verhalten von Rennfans schönreden zu wollen

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone hatte die jüngsten Rassismus-Vorwürfe gegen Lewis Hamilton als "Quatsch" abgetan und erntete dafür reichlich Kritik. Hamilton reagierte selbst darauf und ließ verlauten, dass er so etwas keineswegs für "einen Witz" halte. Nun hat sich auch die Anti-Rassismus-Organisation 'Kick It Out' eingeschaltet und den Formel-1-Chef für seine Äußerungen heftig kritisiert. So sei man "schockiert" und "beunruhigt" zugleich - Ecclestone kann den Aufruhr um seine Person aber nicht verstehen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone hält die Rassismus-Vorwürfe für nicht gerechtfertigt

"Was Bernie Ecclestone gesagt hat, ist schockierend und schändlich", heißt es in einem Statement von 'Kick It Out'. "Für jemanden in seiner Position in der Formel und bei all den Fäden, die er in der Hand hält ist es einfach extrem beunruhigend und kurzsichtig, so etwas zu verkünden. Man würde eigentlich erwarten, dass er sich schützend hinter jemanden wie Hamilton stellen und seine Autorität dazu einsetzen würde, diese Fans zu rügen."#w1#

Speziell Bezug nahm man auf die Vorfälle bei Testfahrten in Barcelona, wo einige Zuschauer mit Sprechchören ein negatives Bild der Formel-1-Fangemeinde gezeichnet hatten. 'Kick It Out' warf Ecclestone nun vor, diese Vorfälle beschönigen zu wollen. Das werde viele Leute ziemlich wütend machen, prophezeite 'Kick It Out' - besonders junge dunkelhäutige Menschen, die Hamilton für seine Leistungen bewundern, wie die Organisation ihrem Statement anfügte.

"Die Fans auf den Tribünen haben sich offensichtlich falsch verhalten und das ist vielen in Erinnerung geblieben. Natürlich dürfen die Leute unterstützen, wen sie wollen. Aber dabei gibt es keinen Grund, rassistisch zu werden", so 'Kick It Out' abschließend. Formel-1-Chef Ecclestone reagierte prompt auf diese Anschuldigungen und sagte der 'Times', dass er die Kritik an seiner Person überhaupt nicht nachvollziehen könne.

"Ich war derjenige, der den Großen Preis von Südafrika aufgrund der Apartheid aus dem Kalender genommen hat, um Nelson Mandela zu unterstützen - das war noch bevor diese Leute irgendetwas von Rassismus gewusst haben", wetterte Ecclestone und erläuterte, dass er bei den Zwischenfällen in Barcelona gerne eine Aussprache zwischen Hamilton und dieser Fangruppe gesehen hätte - allerdings habe die Polizei davon abgeraten.