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  • 24.05.2014 18:12

  • von Roman Wittemeier & Dominik Sharaf

Hülkenberg auf Startplatz elf: Ein Ticket für den D-Zug

Nico Hülkenberg verliert das Qualifying-Duell gegen Force-India-Kollege Sergio Perez in Monaco: "Start und erste Runde werden hier ganz besonders wichtig sein"

(Motorsport-Total.com) - Teamchef halbwegs zufrieden, Sergio Perez mit Startplatz zehn unglücklich, Nico Hülkenberg trotz Rang elf mit sich im Reinen - so fällt die Force-India-Bilanz nach dem Qualifying zum Grand Prix von Monaco aus. In der Zeitenjagd der Formel 1 am Samstagnachmittag im Fürstentum war für den Deutschen schon am Ende von Q2 Schluss. Hülkenberg fehlten nur 0,091 Sekunden zum Einzug in die Top 10. Teamkollege Perez schaffte diesen Sprung, profitierte davon aber kaum.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Monte Carlo: Nico Hülkenberg will von Startplatz elf in die Punkteränge fahren Zoom

"Das Qualifying ist in Monaco enorm wichtig. Die Plätze zehn und elf sind nicht schlecht. Wir haben gute Aussichten auf Punkte. Es sind einige Fahrzeuge um uns herum, die ein ganz ähnliches Tempo gehen können. Wir müssen also strategisch alles richtig machen, um ein bisschen nach vorn zu kommen", fasst Teamchef Vijay Mallya am Samstagabend zusammen. Der Inder lobt seinen Mexikaner und räumt dem Deutschen gute Chancen ein, weil der im Rennen einen frischen Reifensatz mehr zur Verfügung haben wird.

"Es ist zwar schön, in den Top 10 zu sein, aber ich bin schon etwas enttäuscht, dass ich nicht weiter vorne starte", sagt Perez, der von beiden Toro Rossos und dem McLaren von Rookie Kevin Magnussen abgehängt wurde. "Ich hatte in der Schikane blockierende Räder. Es wäre also mehr möglich gewesen. Morgen müssen wir über eine aggressive Strategie noch etwas ausrichten", sagt der Force-India-Neuzugang, der immerhin im teaminternen Duell die Nase vorn hatte.

Hülkenberg erwartet langweiliges Rennen

"Man will im Qualifying-Duell nie hinter dem Teamkollegen sein. Es war heute eng. Es steht 4:2 - noch ist es also okay für mich", gibt sich Hülkenberg gelassen. Der Emmericher hat nach eigener Aussage in Q2 eine freie und gute Runde absolviert. "Natürlich denkt man im Nachhinein immer, man hätte hier oder dort noch ein paar Tausendstel holen können. Aber Monaco ist ein Ritt auf der Rasierklinge. Das lieben wir, das macht uns Spaß."

"Das heutige Ergebnis war das höchste der Gefühle für uns", so Hülkenberg. "Toro Rosso ist etwas überraschend. Die haben von den etwas höheren Temperaturen am Nachmittag offenbar etwas mehr profitiert als wir. Dass es mit McLaren eng wird, war mir immer klar. Ich hätte damit gerechnet, dass Williams etwas weiter vorne wäre." Die Force-India-Piloten hatten im bisherigen Verlauf des Wochenendes immer wieder Probleme, die vorderen Reifen auf Betriebstemperatur zu bringen.

"Der Start und die erste Runde sind sehr wichtig - wichtiger als anderswo. Zu viel Risiko kann man aber nicht eingehen, denn sonst ist das Rennen schnell vorbei und du bekommst womöglich noch eine Strafe für den folgenden Grand Prix. Hirnlose Aktionen machen keinen Sinn. Vor allem heutzutage mit dem Führerschein- und Strafpunkte-System - da ist das nicht so clever", sagt der Deutsche. "Im Rennen wird es ein enger Kampf gegen Toro Rosso und McLaren."


Fotos: Force India, Großer Preis von Monaco


"Es wird am Sonntag wohl bewölkt und etwas kühler - und dann sind wir mit diesen harten Reifen unterwegs", grübelt Hülkenberg vor dem Renntag im Fürstentum. Viel Action erwartet er nicht: "Es wird wohl ein langweiliges Rennen: D-Zug, Ticket ziehen und schauen, dass dein Auto heil bleibt. Vielleicht geht etwas über die Strategie. Außerdem ist es ein langes Rennen, wo bei einigen auch mal die Konzentration weggehen kann."