• 02.03.2005 18:24

  • von Fabian Hust

Hill: "Die Formel 1 ist verdammt langweilig"

Der ehemalige Weltmeister kann es nicht fassen, was die Verantwortlichen in den letzten Jahren aus der Formel 1 gemacht haben

(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Weltmeister Damon Hill, das letzte Mal in der Saison 1999 in der Formel 1 am Start, findet es schrecklich, wie sich die Formel 1 in den letzten Jahren entwickelt hat. Der Brite ist der Meinung, dass die Formel 1 nicht nur unter der lang anhaltenden Dominanz von Ferrari und Michael Schumacher leidet, sondern auch von den Machtkämpfen um Dollarmillionen und dem "furchtbaren Chaos", das die Änderungen am Reglement mit sich bringen.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hill hadert mit der modernen Formel 1

Die "scheinbare Unausgewogenheit zwischen Michael Schumacher und seinen Teamkollegen" sei für den Sport "wirklich schädlich", spricht Damon Hill in einem Interview mit 'The Age' die Bevorzugung Michael Schumachers durch Ferrari an: "Ich denke, man muss ihn in Schutz nehmen, dass er alles tut, um in die beste Position zu kommen, in der er als Michael Schumacher kommen kann. Ich meine, wer würde das nicht tun? Doch leider ist das für die Zuschauer verdammt langweilig. Das macht alles kaputt."#w1#

Mit einem Rücktritt des Deutschen, so glaubt der 44-Jährige, wird die Spannung in die Formel 1 zurückkehren, weil er sich sicher ist, dass es eine Ewigkeit dauern wird, bis ein Fahrer seines Kalibers wieder im Sport mitmischt, der sich derart dem Wettbewerb widmet, vergleichbare Fähigkeiten besitzt und dazu auch noch auf eine Teamorganisation zurückgreifen kann, die sich dem Fahrer derart verschreibt, wie dies bei den "Roten" der Fall ist: "Ich hoffe, dass wir so etwas nicht noch einmal sehen werden."

Damon Hill glaubt daran, dass McLaren-Mercedes und Renault in diesem Jahr Ferrari an einer weiteren Demonstrationsfahrt hindern können, dennoch sei die Formel 1 nachhaltig geschädigt worden - auch aus anderen Gründen: "Es wird alles von dem schrecklichen Chaos überschattet angesichts dessen, was mit der Formel 1 passiert ist." Der 22-fache Grand-Prix-Sieger kritisiert dabei vor allem den in aller Öffentlichkeit ausgetragenen Machtkampf zwischen den Automobilherstellern und Formel-1-Boss Bernie Ecclestone.

"Das regt mich auf. Es könnte ein solch wunderbarer Sport sein und ich denke, dass die Art und Weise, wie er geleitet wird, sehr traurig ist", so der 115-fache Grand-Prix-Teilnehmer. "Wenn man bedenkt, was in den vergangenen paar Jahren in der Welt vorgefallen ist, dann sind die Leute in der Formel 1 manchmal völlig fern ab der Realität, das ist meiner Meinung nach ziemlich tragisch."