• 26.08.2005 12:43

  • von Franziska Beetz

Herbert: "Kann Beitrag zu Entscheidungen leisten"

Jordans Sporting Relations Manager Herbert über die Fahrer des Teams und Anthony Davidson als möglichen Kandidaten für nächstes Jahr

(Motorsport-Total.com) - Johnny Herbert, selbst ehemaliger Formel-1-Pilot, hat seit kurzer Zeit bei Jordan/Midland eine neue Aufgabe als Sporting Relations Manager gefunden. Eine seiner Aufgaben ist es dabei, mit den Fahrern in Kontakt zu bleiben und bei diversen Entscheidungen ein Wörtchen mitzureden. Für die Fahrer des Teams stellt Herbert also eine wichtige Anlaufstelle dar:

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro, Johnny Herbert und Narain Karthikeyan

Johnny Herbert mit Tiago Monteiro und Narain Karthikeyan

"Narain (Karthikeyan; d. Red.), hat nicht sehr viel Erfahrung. Es ist also gut für die Jungs, dass ich mit ihnen rede", erörtert er gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Ich kann auch einen Beitrag zu den Entscheidungen des Teams leisten, wie zum Beispiel, wenn es um die Fahrer für das nächste Jahr geht. Dem Team tun die Gespräche mit jemandem, der sich auskennt, gut. Der Rennstall an sich kann viel bewirken, doch jemand muss die Speerspitze bilden."#w1#

Anthony Davidson, derzeit Testfahrer bei BAR-Honda, hatte bereits Gespräche mit Jordan/Midland-Besitzer Alex Shnaider. Könnte Davidson als Pilot eine Option für das kommende Jahr darstellen, oder ist das sich in der Umstrukturierungsphase befindende Team zu sehr auf Fahrer angewiesen, die Sponsorengelder im großen Umfang mitbringen?

Herbert hält ein Engagement von Fahrern wie Davidson, die ohne starken finanziellen Rückhalt an die Tür klopfen, durchaus für möglich. "Die Frage ist, wer diese Möglichkeit wert ist. Da gibt es einige, wenn auch nicht wirklich viele Fahrer. Aber die Gelder, die uns erreichen, müssen sich dennoch aufaddieren." Die finanzielle Lage des Teams würde sich allerdings verbessern, so der Engländer, wenn die Umstrukturierung zu Midland erst abgeschlossen ist.

Jordan kann momentan nicht vermarktet werden

"Zum jetzigen Zeitpunkt kann man das Team nicht vermarkten. Jordan kann nicht vermarktet werden, weil Jordan nicht mehr lange existieren wird. Unglücklicherweise werden wir Zeit brauchen." Die Moral sei mittlerweile allerdings ganz gut. "Tiago (Monteiro; d. Red.) ist sehr zuversichtlich, er denkt oft über die Situation nach und ist in den Rennen sehr beständig. Es ist schwer, aus einem so alten Auto eine gute Pace herauszuholen."

Jeder der beiden aktuellen Fahrer hat Herbert zufolge so seine Eigenheiten: "Narain kann wahrscheinlich noch schneller fahren, wenn er alles gut hinbekommt, was in letzter Zeit sein Problem war. Tiago ist sehr verlässlich, denkt immer an Auto und Reifen und ist aus dieser Sicht heraus sehr gut. Er hat auch ein wenig mehr Erfahrung. Weil Narain Inder ist, der erste, der in der Formel 1 fährt, ist der Druck für ihn sehr hoch. Das fühlt er, aber diesen Fakt sollte er einfach zur Seite drängen."

Mit Anthony Davidson besteht noch kein konkretes Abkommen für das nächste Jahr. Herbert betont, dass dies natürlich hart für diesen sei, da er bereits so lange bei BAR-Honda ist und immer noch nichts Konkretes vorliegen hat. "Ich denke aber, er ist ein guter Junge und stellt eine Option dar."