• 25.11.2011 20:39

  • von Dieter Rencken

Hamilton: "Ein solider Tag"

McLaren-Fahrer Lewis Hamilton rechnet trotz seiner Bestzeit am Freitag mit der Konkurrenz von Red Bull - Was passiert bei regnerischen Bedingungen?

(Motorsport-Total.com) - In 1:13.392 Minuten gab Lewis Hamilton beim Trainingsauftakt in Interlagos das Formel-1-Tempo vor. Der britische Rennfahrer setzte sich damit knapp gegen die beiden Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber durch und behielt mit seinem McLaren die Oberhand. Entsprechend zufrieden zeigt sich Hamilton nach den beiden 90-minütigen Sessions, verfällt aber nicht in Euphorie. Wie Hamilton in seiner Medienrunde erläutert, besteht am Wochenende nämlich auch die Chance auf Regenwetter.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton gab zum Auftakt in Sao Paulo das Tempo vor und wurde Erster

Frage: "Lewis, du bist der schnellste Mann des Tages. Wie war dein Auto im Freien Training?"
Lewis Hamilton: "Das Auto war heute ziemlich gut. Es geht hier aber insgesamt sehr eng zu, was auch an der kurzen Runde liegt."

"Die Top 8 scheinen jedenfalls sehr dicht beisammen zu liegen. Meine zweite Runde auf den weicheren Reifen schien richtig gut zu sein. Mit den Setupänderungen vor der Session war ich zufrieden. Auf dem Longrun schienen wir ebenfalls recht konkurrenzfähig zu sein. Du weißt aber nie, was Red Bull treibt."

"Sie sind meist eine Sekunde schneller. Du musst also immer annehmen, dass sie mit einer anderen Spritladung fahren als alle anderen. Wir scheinen ein ähnliches Tempo zu haben wie Ferrari. Wir spielen also vorne mit. Im Renntrimm sollte Red Bull trotzdem noch die Nase vorne haben."

Frage: "Bedeutet Platz eins, dass alles perfekt lief?"
Hamilton: "Nun, es war ein ziemlich solider Tag. Wir waren nicht weit von einem perfekten Tag weg, würde ich sagen. Das bedeutet aber nicht, dass wir im Qualifying mit Leichtigkeit die Schnellsten sein werden."

"Es ist noch immer sehr eng." Lewis Hamilton

"Es ist noch immer sehr eng. Außerdem scheint Red Bull in Q3 jedes Mal noch ein As im Ärmel zu haben. Wir haben allerdings noch ein bisschen mehr auf der Pfanne. Wir scheinen stark auszusehen, was dieses Wochenende angeht."

"Wir wissen aber nicht, was wir hier erwarten dürfen. Wir rechnen ein bisschen damit, dass es am Sonntag etwas nass werden könnte. Das haben wir bei der Balance des Autos im Hinterkopf."

¿pbvin|512|4267||0|1pb¿Frage: "Gehst du davon aus, dass Red Bull hier den Ton angeben wird?"
Hamilton: "Ich mag falsch liegen, doch üblicherweise bewegen sie sich knapp vor uns und knapp vor Ferrari. Es ist nicht viel, aber vielleicht ein paar Zehntel."

"Das macht den Unterschied aus. Es könnte aber auch eine Überraschung geben, denn das Auto fühlt sich richtig gut an. Meine Runden mit wenig und die Umläufe mit viel Sprit waren prima. Möglicherweise werde ich am Samstag also angenehm überrascht."

Keine Reifenprobleme bei McLaren

Frage: "Hattet ihr neue Teile für 2012 am Auto, die ihr schon jetzt ausprobieren wollt?"
Hamilton: "Nein. Es gab keine neuen Teile."

Frage: "Offenbar warfen die Pirelli-Reifen hier und da einige Blasen. Gab es bei McLaren etwas Ähnliches zu verzeichnen?"
Hamilton: "Nicht, dass ich wüsste. Es lief ziemlich gut."

"Wir dürften auch im Nassen sehr gut sein." Lewis Hamilton

"Für mich hört es sich gut an, wenn sie Blasen hatten (lacht; Anm. d. Red.). Nein. Unterm Strich spielt das keine große Rolle, denn an diesem Wochenende soll es eh regnen. Das bringt uns in eine starke Position. Wir dürften aber auch im Nassen sehr gut sein."

Frage: "Die beiden Pirelli-Reifenmischungen scheinen hier sehr eng beisammen zu liegen. Wie schwierig macht das die Strategie?"
Hamilton: "Das macht keinen großen Unterschied, denn unterm Strich ist die weichere Variante immer die schnellere."

"Da spielt es keine Rolle, wie groß der Sprung ist - weich ist stets besser. Im Rennen werden wir zwei oder drei Boxenstopps absolvieren. Wahrscheinlich läuft es auf weich, weich, hart hinaus. Es ist das Gleiche wie in jedem anderen Rennen auch."


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Brasilien


Frage: "Dann ist der Verschleiß also erträglich?"
Hamilton: "Ja. Die Reifen schlagen sich ziemlich gut. Wenn du über eine Runde richtig Druck machst, ist es nicht einfach, die Pneus am Leben zu erhalten. Auf einem Longrun scheinen sie aber ziemlich gut zu funktionieren. Ich konnte selbst zum Ende meiner Fahrten noch gute Zeiten fahren. Die Reifen sind meiner Meinung nach also gut in Form."

Der Helm als Hommage an Ayrton Senna

Frage: "Kannst du etwas zu deiner Helmlackierung sagen?"
Hamilton: "Ich wollte an diesem Wochenende ein besonders Design haben - mit dem Design von Ayrton Senna. Ich kombinierte meine Lackierung mit der von Ayrton. Ich verwendete auch die grünen Farben, die auf seinem Helm zu sehen waren. Das hatte bisher noch niemand."

"Ich halte diesen Helm für etwas Besonderes." Lewis Hamilton

"Ich musste das grüne Innenfutter speziell für meinen Helm kaufen. Ich halte diesen Helm für etwas Besonderes. Ich fragte sogar Viviane (Senna, Schwester von Ayrton; Anm. d. Red.), ob es okay wäre, wenn ich das Helmdesign von Ayrton und sein Logo benutze. Sie gestattete es mir."

"Es ist eine Ehre und ein Vergnügen für mich, es verwenden zu dürfen. Es flossen sehr viele Bemühungen in dieses ganze Projekt. Ich wollte eigentlich das komplette Design von Ayrtons Helm übernehmen, doch das tut Bruno (Senna; Anm. d. Red.) ja schon."

Frage: "Was ist deiner Meinung nach die große Stärke von Sebastian Vettel?"
Hamilton: "Seine Stärken? Nun, ich weiß nicht. Konstanz."