Grosjean und das Lotus-Gehalt: Zum Glück ruhig geblieben
Romain Grosjean sieht sich bestätigt, das Thema der verzögerten Gehaltszahlungen - anders als Ex-Teamkollege Kimi Räikkönen - nicht öffentlich gemacht zu haben
(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjean ist froh, das Thema der verzögerten Gehaltszahlungen im vergangenen Jahr nicht öffentlich angeprangert zu haben. Nachdem er kürzlich verlauten ließ, in Enstone inzwischen bezahlt worden zu sein, gibt der Lotus-Pilot nun zu, dass die Geldsorgen des Teams im vergangenen Jahr durchaus Grund zur Beunruhigung waren.

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Romain Grosjean und Kimi Räikkönen gingen unterschiedlich mit dem Gehaltsthema um Zoom
In diesem Zusammenhang zog es der Franzose aber vor, seine persönlichen Belange hinten anzustellen. Grosjean wollte dem Team mit seinem Verhalten den Rücken stärken, anstatt öffentlich darauf aufmerksam zu machen, dass man bei den Gehaltszahlungen im Rückstand war. Mit dieser Einstellung hob sich Grosjean von Kimi Räikkönen ab. Der Finne hatte das Thema öffentlich angeprangert und stand in Abu Dhabi sogar kurz davor, aufgrund der Lohnstreitigkeiten auf einen Start zu verzichten.
"Es war ganz sicher nicht die Art und Weise, wie wir uns das vorgestellt hatten", meint Grosjean und erinnert: "Ich habe mich den Medien gegenüber nie dazu geäußert. Schließlich war es eine persönliche Sache, die mich persönlich betraf. Wenn man so will, brachte Kimi das Ganze ins Rollen."
Trotz fehlender Resultate: Glaube an den Fortschritt
"Für die Jungs war es nicht einfach. Es wurde auch nicht immer richtig gehandelt. Andererseits haben alle zusammengehalten. Der Teamgeist war immer da. Auch wenn die Dinge nicht so gut liefen, wie wir es gern gehabt hätten, so haben die Ergebnisse dennoch gestimmt. Alle haben sich auf ihre Arbeit konzentriert und sich voll eingebracht", lobt Grosjean.

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Mit dem E22 warten Grosjean und Pastor Maldonado noch auf den ersten WM-Punkt Zoom
Nach dem Abschied von Eric Boullier wurde das Management des Lotus-Teams umgebaut. Dank dieser Maßnahmen in Verbindung mit einer Neuorganisation der Finanzen, ist Grosjean überzeugt, dass Lotus nun deutlich besser aufgestellt ist - wenngleich man auf der Strecke im Moment hart um den Anschluss kämpft.
"Zumindest haben wir nicht die Probleme, die uns in der Vergangenheit blühten. Das ist speziell in einer schwierigen Phase ein immenser Vorteil", sagt der Franzose und fügt an: "Gemeinsam arbeiten wir so hart wie wir nur können. Wenn man zwei erfolgreiche Jahre erlebt hat und sich dann in einer schwierigen Saison befindet, dann ist das nicht selbstverständlich."
"Doch jeder gibt sein Bestes, um das Auto zu verbessern. Es wird alles dafür getan, voranzukommen, anstatt mit dem Finger zu zeigen. Wir blicken gemeinsam nach vorn und wir kommen gemeinsam voran. Unterm Strich sitzen wir alle im selben Boot", so der Lotus-Pilot abschließend.

