• 10.07.2016 18:53

  • von Dieter Rencken & Benjamin Horbelt

Doppelausfall in Silverstone: Getriebe lässt Renault im Stich

Doppelausfall in Silverstone durch Getriebeschäden, dazu Strafe nach unsicherer Boxen-Ausfahrt - "Das hätte jedem passieren können", rechtfertigt sich Palmer

(Motorsport-Total.com) - Das Silverstone-Rennen hat sich das Renault-Team sicher anders vorgestellt. Jolyon Palmer und Kevin Magnussen mussten ihre Arbeitsgeräte bereits in den Runden 38 und 50 aus technischen Gründen abstellen. Das Team vermutet in beiden Fällen ein Problem mit dem Getriebe. Dabei hätten die durchwachsenen Wetterverhältnisse beim Grand Prix von Großbritannien den Franzosen durchaus in die Karten spielen können.

Titel-Bild zur News: Jolyon Palmer

Beide Renault-Fahrer müssen das Rennen in Silverstone vorzeitig beenden Zoom

"Wir vermuten, dass Richtung Ende des Rennens etwas mit unserem Getriebe nicht stimmte. Sicherheitshalber haben wir das Auto daher abgestellt. Es war einfach nicht unser Tag," bilanziert Magnussen das Rennen. "Im ersten Teil des Rennens war die Strecke sehr rutschig und die Balance war schwierig, da es an vielen Stellen nass war," analysiert der Däne. "Ich musste von Anfang an pushen und versuchen, nicht von der Strecke abzukommen. Wir haben unser Bestes versucht, aber leider waren wir heute nicht schnell genug."

Für Teamkollege Palmer war es sogar ein Heimrennen, was der Brite aber nicht für sich nutzen konnte. Der Renault-Fahrer startete zunächst hinter dem Safety-Car auf Regenreifen und wechselte bereits in der fünften Runde auf die Intermediate-Gummimischung.

"Ich war vor Kevin und wollte Romain Grosjean einholen," erklärt der 25-Jährige. "Als ich auf die Slicks gewechselt bin, stand die Boxenampel auf Grün, aber das rechte Hinterrad saß noch nicht richtig. Ich wollte aber schon die Box verlassen. Daraufhin habe ich fast eine Minute verloren," ärgert sich Palmer, der aufgrund der unsicheren Freigabe seines Teams eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekam. Damit war das Rennen auch ohne den späteren technischen Ausfall bereits gelaufen.


Fotostrecke: GP Großbritannien, Highlights 2016

"Was uns da passiert ist, ist bedauerlich. Aber das hätte jedem passieren können", rechtfertigt der Brite den missglückten Boxenstopp seiner Crew. "Als wir ein komisches Gefühl mit dem Getriebe hatten, stellten wir das Auto lieber ab. Das war eher eine Vorsichtsmaßnahme," erklärt der Renault-Pilot. "Wir werden jetzt untersuchen, was das Problem war."

In der kommenden Woche stehen Testfahrten in der Formel 1 an, auch für das Renault-Team. Daher möchte Teamchef Fred Vasseur das Silverstone-Rennen möglichst schnell hinter sich lassen. "Das war nicht der beste Grand Prix in unserer Geschichte," muss der Teamchef zugeben. "Es war ein schwieriges Rennen für uns und wir werden jetzt untersuchen, wie es zu diesem Doppelausfall kommen konnte. Sowohl Kevin als auch Jolyon sind bis dahin ein gutes Rennen gefahren. Aber unsere Pace war heute nicht stark genug."

Trotz überschaubarer sechs WM-Punkte in dieser Formel-1-Saison 2016, müsse das Team weiter nach vorne blicken, wie Vasseur die Marschrichtung der Franzosen vorgibt: "Wir werden in der nächsten Woche Testfahren durchführen, um sicherzustellen, dass wir in den nächsten Rennen unserem Ziel wieder näherkommen."

"Das war nicht der beste Grand Prix in unserer Geschichte." Fred Vasseur

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