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  • 14.03.2012 09:05

Formel-1-Tippspiel: Stuck setzt auf Button

Motorsport-Total.com-Experte Hans-Joachim Stuck tippt beim Castrol EDGE Grand Prix Predictor auf Jenson Button und rechnet mit einem Ausfall für Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Es sei zwar "ein reines Ratespiel" und die Chancen, alles richtig zu haben, seien "sogar im Lotto höher", aber der ehemalige Formel-1-Fahrer Hans-Joachim Stuck ließ sich dann doch dazu überreden, an unserem neuen Tippspiel teilzunehmen - und der 'Motorsport-Total.com'-Experte hat seinen Tipp für den Saisonauftakt, den Grand Prix von Australien in Melbourne, auch schon abgegeben. Außerdem geht es ja auch nicht darum, mit allen Tipps richtig zu liegen, sondern besser zu tippen als die anderen Mitspieler.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck hat Spaß an der Challenge des neuen Tippspiels

Auf Sieg setzt er beim Castrol EDGE Grand Prix Predictor Jenson Button, den Melbourne-Triumphator von 2009 (auf Brawn) und 2010 (McLaren). "Ich glaube, dass McLaren ganz gut unterwegs ist. Die sind gut aufgestellt", begründet "Strietzel" seinen Tipp. Es sei aber schwierig, das Ergebnis richtig vorherzusagen, denn: "Man kann sich nur auf die Tests beziehen, die nicht die komplette Wahrheit zeigen - die wird man erst in Melbourne sehen. Aber man muss Red Bull ganz weit vorne haben, und McLaren ist glaube ich auch gut."

Aber warum Button und nicht Lewis Hamilton, den die meisten Experten rein vom Speed her höher einschätzen? "Button ist für mich der Souveränere", argumentiert Stuck. "Hamilton ist im vergangenen Jahr ziemlich abgestunken, und ich weiß nicht, ob er mit dem Druck zurechtkommt. Button hingegen hat einen super Lauf und kann seine Nerven zusammenhalten, was Hamilton oft nicht kann. Immerhin traut er dem zweiten McLaren-Piloten Platz vier dazu.

Dazwischen reiht Stuck Lokalmatador Mark Webber (Red Bull) und Fernando Alonso (Ferrari) auf das Podium - aber wo ist Sebastian Vettel? "Ich glaube, der fällt aus", entgegnet der 72-fache Grand-Prix-Teilnehmer, der seine aktive Rennfahrer-Karriere erst im vergangenen Jahr beendet hat. Mercedes erwartet er auf den Plätzen fünf und sechs, Michael Schumacher vor Nico Rosberg. Über die gesamte Saison hinweg? "Das würde ich generell nicht sagen, aber beim ersten Rennen sehe ich Michael vor Nico", so Stuck.

Comeback-Superstar Kimi Räikkönen im Lotus schätzt er auf Rang sieben ein. "Auf jeden Fall" werde der "Iceman" seinen neuen Teamkollegen Romain Grosjean, den amtierenden GP2-Champion, im Griff haben, aber weiter vorne sieht er Räikkönen nicht: "Er hat doch ein gewisses Manko, weil er zwei Jahre weg war. Ich würde ihn ungefähr da einordnen, wo Petrow vergangenes Jahr war." Der Russe, inzwischen zu Caterham gewechselt, schaffte 2011 immerhin einen Podestplatz - übrigens ausgerechnet in Melbourne...

Eine Überraschung aus deutscher Sicht traut der 61-Jährige dem zuletzt arg gebeutelten Timo Glock zu: Platz neun. Unrealistisch? Stuck räumt den Nachzüglern gerade beim ersten Rennen die besten Chancen auf eine solche Sensation ein: "Wer weiß, was da alles passiert?" Wie etwa im Jahr 2000, als in einem chaotischen Australien-Grand-Prix nur neun Fahrzeuge gewertet wurden. Umgelegt auf das heutige Punktesystem würde das automatisch Zähler bedeuten, solange man nur ins Ziel kommt...


Fotos: Shakedown des Marussia-Cosworth MR01


Hans-Joachim Stucks Tipp für Melbourne:

01. Jenson Button (McLaren)
02. Mark Webber (Red Bull)
03. Fernando Alonso (Ferrari)
04. Lewis Hamilton (McLaren)
05. Michael Schumacher (Mercedes)
06. Nico Rosberg (Mercedes)
07. Kimi Räikkönen (Lotus)
08. Felipe Massa (Ferrari)
09. Timo Glock (Marussia)
10. Sergio Perez (Sauber)

Pole-Position: Sebastian Vettel (Red Bull)
Schnellste Runde: Jenson Button (McLaren)
Meiste Positionen gewonnen: Timo Glock (Marussia)

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Ärgerlich findet Stuck indes, "dass die neuen Autos so hässlich sind. Die Formel 1 ist die Königsklasse des Motorsports, wo die meisten Leute zuschauen. Die Autos haben zu kleine Reifen, zu kleine Flügel, diverse Flaps und alles mögliche Zeug. Da fehlt mir die Geradlinigkeit. Und die Autos sehen nicht mehr spektakulär aus. Das ist schade - fast so, als würde Heidi Klum ohne Hintern und ohne Busen dastehen! Das ist unnötig und kann man wirklich anders lösen", kritisiert er.

"Ich finde, man sollte die Autos wieder attraktiver machen, damit man beim Hinschauen Spaß hat. Man muss sagen: 'Wow, das ist eine coole Kiste!' Das sind zwar Formel-1-Autos, aber die hauen keinen mehr vom Hocker", trauert er den guten alten Zeiten nach und strapaziert einen plakativen Vergleich: "Eine Cola-Dose ist auch rot und schön und würde ziemlich blöd aussehen, wenn man sie grün und gelb machen würde. Ich finde es schade, wenn sich eine Marke wie die Formel 1 optisch so ins Aus manövriert."