• 13.09.2007 09:58

Formel-1-Fahrer sind auch Athleten

Renault-Fahrer Heikki Kovalainen spricht über die physischen Herausforderungen der modernen Formel 1

(Motorsport-Total.com) - "Kein anderer Sport ist physisch so herausfordernd wie die Formel 1", so Renault-Pilot Heikki Kovalainen. Aber mal ehrlich: Macht nicht der Multi-Millionen-Euro-Renner die ganze harte Arbeit? Mit seinen 700 PS und State-of-the-Art-Aerodynamik, während der Fahrer sein Fahrzeug nur rund um den Kurs lenkt wie ein Jockey?

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Kovalainen weiß, dass die Fitness in der Formel 1 eine entscheidende Rolle spielt

Viele Zuschauer denken doch, alles was die Fahrer machen ist, sich ins Auto zu setzen, Vollgas zu geben und ganz gleich wer, der mit den meisten PS gewinnt immer. Aber so einfach ist es nicht.#w1#

Formel-1-Fahrer benötigen eine einzigartige Kombination aus Kraft, Fitness und mentaler Stärke, um Geschwindigkeiten jenseits von 300 km/h und G-Kräfte von 5g über eine Dauer von 90 Minuten aushalten zu können. Trainiert werden hauptsächlich die Nackenmuskulatur und die Kondition.

"Ein guter Weg, zu beschreiben wie fit wir sein müssen, ist die Tatsache, dass jedes Rennen wie ein Marathon-Lauf ist", so Kovalainen in seiner 'BBC'-Kolumne. "Nur können wir es uns nicht leisten, müde zu werden." Einen richtigen Vergleich erhält Kovalainen bei seiner Teilnahme am New York Marathon kommenden November, als Teil seines Winter-Trainings.

Ebenfalls wichtig sind die Arm- und Beinmuskulatur. Um die Arme an die Anstrengungen beim Lenken eines Formel-1-Fahrzeugs zu gewöhnen, stärkt sie Kovalainen durch Balancieren auf einem Medizinball, indem er sich ein 5-Kilogramm-Gewicht vor die Brust hält. Um die Beine auf die Bremskräfte vorzubereiten, stemmt er mit beiden Beinen erst ein 90-Kilogramm-Gewicht und wechselt dann blitzschnell von einem Bein auf das andere.

Zur mentalen Stärke erklärt der Finne: "Wir versuchen dauernd, uns mental zu trainieren, denn in der Formel 1 musst du bis zur letzten Geraden voll konzentriert sein. Wir dürfen die Konzentration nicht verlieren, wir müssen mit dem Team über Funk kommunizieren und sofern man physisch gut vorbereitet ist, hat man so eine Belastungsreserve. Man muss bereits sein für Dinge, die kommen, ohne zu wissen, was es ist."