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  • 01.04.2016 19:21

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Force Indias Zahlemann: Erst Kiesbett, dann lieber Halbgas

Alfonso Celis erlebte bei seinem Formel-1-Debüt eine Schrecksekunde und war froh, das Auto ohne Kratzer zurückgegeben zu haben - Großer Rückstand auf Hülkenberg

(Motorsport-Total.com) - Force Indias Entwicklungsfahrer Alfonso Celis zeigt sich nach seinem ersten Einsatz im Rahmen eines Grand-Prix-Wochenendes am Freitag in Bahrain erleichtert. "Der Wagen ist an einem Stück", pustet der 19-Jährige Mexikaner durch, nachdem er in der ersten Session des Freien Trainings eine Schrecksekunde zu überstehen hatte. Celis, der auf Rang 21 des Klassements landete und 4,993 Sekunden hinter Primus Nico Rosberg zurück lag, verlor in Kurve drei kurz die Kontrolle über das Auto.

Titel-Bild zur News: Alfonso Celis

Alfonso Celis will sich noch öfter in der Force-India-Box den Helm aufsetzen Zoom

Er erinnert sich an den Besuch des Kiesbetts: "Ich war zu diesem Zeitpunkt mit gebrauchten Pneus unterwegs und wollte ein bisschen Druck machen", sagt Celis. "Der Hinterreifen war schon etwas mitgenommen und ich bekam plötzlich Übersteuern, aber es war alles noch im Rahmen. Das war aber für mich das entscheidende Signal, etwas vom Gas zu gehen." Er hätte an seine Verantwortung dem Team gegenüber gedacht, zumal Stammpilot Sergio Perez am Abend das Steuer seines Boliden wieder übernahm.

Celis, der schon bei den Testfahrten in Barcelona an das Volant durfte, bilanziert: "Es ist ganz gut gelaufen. Auf der Strecke war viel los und verglichen mit dem Test waren doppelt so viele Autos auf der Strecke. Also galt es, ein Auge auf den Verkehr zu haben." Er räumt ein, den Bedingungen in Bahrain mit der Wahl seines Tempos Tribut gezollt zu haben: "Ich habe sicher noch etwas Luft nach oben gelassen, weil die Bedingungen mit dem Wind und dem Sand auf der Strecke knifflig waren."

Beim Russland-Grand-Prix in vier Wochen wird Celis wieder im Auto sitzen. Noch ist allerdings unklar, ob erneut Perez oder Nico Hülkenberg verzichten muss. Für den Rest der Saison sind weitere Einsätze geplant: "Hoffentlich bin ich bei meinen letzten Trainingseinsätzen dran an meinen Teamkollegen", blickt Celis voraus. In Bahrain fehlten im rund 2,6 Sekunden auf den deutschen Stallgefährten.


Fotos: Force India, Großer Preis von Bahrain


Celis, der es 2014 und 2015 in zwei Jahren in der GP3 auf einen Podestplatz brachte und seine erste volle Saison in der Renault-World-Series (WSbR) auf Gesamtrang 16 abschloss, kommt mit einer gut gefüllten Brieftasche in die Formel 1. Er genießt die Förderung des Force-India-Großsponsors Telmex sowie von dessen Besitzer Carlos Slim, der schon für Sergio Perez und Esteban Gutierrez in die Portokasse griff. Celis saß beim Young-Driver-Day in Abu Dhabi im vergangenen Dezember erstmals in einem Formel-1-Boliden.