Force India: Trendwende beim Heimspiel?

Am nächsten Wochenende steht in Noida das Heimrennen von Force India auf dem Programm - Gute Balance ist auf dem Buddh International Circuit entscheidend

(Motorsport-Total.com) - Während der Große Preis von Indien für die meisten Formel-1-Teams nur eine der 19 Stationen der Saison 2013 ist, hat das Rennen für Force India eine besonders hohen Stellenwert. Zwar ist die Zentrale des Rennstalls im britischen Silverstone, doch das Team von Vijay Mallya tritt unter indischer Lizenz an und bestreitet damit am nächsten Wochenende sein Heimrennen. Dort hofft Force India nach zuletzt schwachen Rennen auf eine Trendwende.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Force India möchte beim Heimrennen in Noida in die Punkte fahren Zoom

"Die Rennen nach der Sommerpause waren im Hinblick auf die Punkteausbeute nicht besonders positiv, aber die Moral im Team ist immer noch stark", sagt Teamchef Mallya. Nicht besonders positiv ist dabei noch freundlich ausgedrückt. Seitdem Pirelli nach dem Rennen in Silverstone die Konstruktion der Reifen verändert hat, befindet sich Force India im freien Fall. Nachdem das Team in den ersten acht Saisonrennen 59 Punkte erzielt hat, kamen in den sieben Rennen nach Silverstone nur noch magere drei Zähler hinzu.

"Südkorea und Japan waren nicht die einfachsten Wochenenden, aber jeder im Team arbeitet hart daran, zu alter Form zurückzufinden", sagt Mallya. Wie das gelingen soll, weiß der Inder auch: "Wir müssen beim Auto nur die richtige Balance finden, dann werden wir auch wieder in den Punkte fahren." Paul di Resta erkennt jedoch bereits einen zaghaften Aufwärtstrend: "Wir haben in Japan keine Punkte gewonnen, haben aber bei der Abstimmung des Auto Fortschritte gemacht. Einen weiteren Schritt zu machen und in die Top 10 zu kommen, ist am nächsten Wochenende unser Ziel", so der Schotte.

Balance auf dem Buddh International Circuit entscheidend

"In die Punkte zu fahren, wird eine große Aufgabe." Adrian Sutil

Teamkollege Adrian Sutil meint: "In die Punkte zu fahren, wird eine große Aufgabe, aber wir sind bereit zu kämpfen. Die vergangenen Rennen waren für uns nicht einfach, wir hatte Probleme damit, die richtige Balance des Autos zu finden." Auch der Deutsche findet: "Wir bewegen uns aber voran und haben bei den vergangenen beiden Rennen eine Menge gelernt. Hoffentlich wird uns das dabei helfen, eine Richtung zu finden, die mir Vertrauen gibt, sodass ich das Auto härter pushen kann."

"Der Freitag wird entscheidend sein. Denn dies ist eine Strecke, auf der sich ein guter Rhythmus mit einem gut ausbalancierten Auto in einer guten Rundenzeit auszahlt", erklärt di Resta. Der Buddh International Circuit kommt beim Schotten gut an. "Das Layout ist eines der besten unter den Strecken der neuen Generation. Der erste Sektor ragt für mich heraus, denn dort kann man seine Gegner wirklich herausfordern. Es gibt lange Geraden und große Bremszonen, die für aufregende Kämpfe sorgen."


Fotos: Force India, Großer Preis von Japan


"Der Rest der Strecke verfügt über Höhenunterschiede und blinde Kurven, was für die Ingenieure eine herausfordernde Kombination ist. Es ist wichtig, dort guten mechanischen Grip zu haben", so die Resta. "Die Strecke ist sehr herausfordernd und verlangt gute Stabilität und eine starke Vorderachse. Es gibt einige Parallelen zu Korea", findet Sutil. "In den langen, flüssigen Kurven im zweiten und dritten Sektor ist der Abtrieb sehr wichtig."

Stressige Woche für die Piloten

In der Schlussphase der Saison wird es für Force India darauf ankommen, Platz sechs in der Konstrukteurswertung gegen Sauber zu verteidigen, auf die man derzeit noch einen Vorsprung von 17 Punkten hat. Dennoch wird dies laut Mallya keine einfache Aufgabe: "Sauber hat in letzter Zeit einen guten Job gemacht. Sie sind das Team der Stunde und haben die Gelegenheiten genutzt, die sich ihnen geboten haben. Es wird ein echter Kampf in den letzten vier Rennen. Wir müssen einen Schritt nach vorne machen, um sie hinter uns zu halten, denn sie sind im Qualifying gut und haben auch ein starkes Renntempo."

Paul di Resta, Presserunde, Roundtable, Interview

Paul di Resta ist in Indien ein gefragter Gesprächspartner Zoom

Neben dem Rennen stehen für die Force-India-Piloten beim Heim-Grand-Prix noch eine ganze Reihe anderer Termine auf dem Programm. "Das ist für uns immer eine Großveranstaltung, die am Ende einer arbeitsreichen Woche stattfindet, denn wir werden vorher einige Tage in Neu Delhi verbringen, um uns mit lokalen Medien und den Fans zu treffen", sagt di Resta. "Wir kommen mehrmals im Jahr nach Indien und spüren, wie die Begeisterung der Fans wächst. Es ist gut, dass wir Zeit mit ihnen verbringen, damit sie die Faszination der Formel 1 aus nächster Nähe erleben können."

"Es ist etwas Besonderes - unser Heim-Grand-Prix, und die indischen Flagge auf dem Auto zu haben, macht es nur noch denkwürdiger", sagt Sutil. "Ich erinnere mich noch an das erste Rennen vor zwei Jahren. Es kamen so viele Leute zum Rennen, die unser Team unterstützt haben. Wir standen am gesamten Wochenende im Rampenlicht, daher war es für uns sehr wichtig, beim ersten Indien-Grand-Prix Punkte zu erzielen."

"Unser Heimrennen ist für jeden im Team ein stolzes Wochenende", findet auch Mallya. "Die Atmosphäre an der Strecke ist unglaublich, wir erhalten sehr viel Unterstützung. Die Strecke an sich ist eine der besten auf der ganzen Welt. Sie war bisher auch gut zu uns, in den vergangenen beiden Jahren haben wir in jedem Rennen Punkte gewonnen. Ein vergleichbares Resultat wäre daher ein gutes Ziel."