Force India: Reifenfresser verschlingt Bremsen
Ein mysterlöser Bremsdefekt bei Paul di Resta zwang die Vijay-Mallya-Truppe, auch bei Adrian Sutil Teile zu tauschen - Beide büßten wertvolle Zeit ein
(Motorsport-Total.com) - Force India ist seit geraumer Zeit kein Kandidat mehr für die Plätze ganz vorne. Gemessen daran war das Abschneiden im Freien Training zum Abu-Dhabi-Grand-Prix am Freitag ordentlich. Paul di Resta landete im Gesamtergebnis mit einer Bestzeit von 1:42.806 Minuten (+1,471 Sekunden) auf Rang 13, Adrian Sutil war mit seinem Umlauf in 1:42.998 Minuten (+1,663 Sekunden) immerhin noch 15. Testpilot James Calado (1:45.924 Minuten, +1,683 Sekunden) war nur in ersten Session im Einsatz.

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Adrian Sutil hätte gerne mehr Zeit auf der Strecke verbracht Zoom
Di Resta bilanziert: "Es war ein positiver Tag. Die Balance ist allgemein nicht so schlecht, obwohl es noch einiges zu tun gibt, um das Auto in den schnellen Passagen zu verbessern", erklärt der Schotte, dessen Dienstwagen bei einbrechender Dunkelheit in die Knie ging: "Das Hauptproblem am Nachmittag war ein Bremsdefekt auf der linken Seite, was mich dazu zwang, in Kurve acht in die Auslaufzone zu fahren. Das Team hat die Teile getauscht, was uns 15 Minuten gekostet hat, aber immerhin haben wir gegen Ende einen Longrun auf der weichen Reifenmischung hinbekommen."
Was er von seinem freitäglichen Wüstentrip halten soll, weiß Sutil nicht wirklich: "Schwierig, etwas über den Tag zu sagen, da wir mitten in der zweiten Session Teile der Bremsanlage austauschen mussten", erinnert er sich an eine Vorsichtsmaßnahme nach dem di-Resta-Malheur. "Das hatte ziemlich großen Einfluss auf das Auto und hat es schwierig gemacht, die unterschiedlichen Abstimmungen miteinander zu vergleichen. Zwischen den beiden Reifenmischungen gibt es einen großen Unterschied und im Moment haben wir mit den Mediums mehr Probleme", so der Deutsche.
Dennoch kann sich sein Resümee sehen lassen: "Die Balance ist im Grund genommen in Ordnung, also bin ich zuversichtlich, dass wir am Samstag gut in Form sind." Auch Calado ist nach seinen zweiten Freitagseinsatz, bei dem er in der ersten Session Sutil ersetzte, beseelt: "Die Strecke kenne ich gut, also war es einfach, auf Tempo zu kommen", spielt er auf seinen Hauptjob GP2 an. "Nach ein oder zwei Runden habe ich mich wohl gefühlt. Der Rest der Session lief ganz gut und ich war in der Lage, Vergleichsfahrten mit den Setups zu unternehmen. Die Balance fühlte sich gut an, aber ich hatte mit hohem Reifenverschleiß bei den Mediums zu kämpfen, ganz speziell im letzten Sektor."
Die gute Laune hat auch Robert Fernley nicht verschont: "Alles in allem ein guter Tag. Das einzige wirkliche Problem war der Bremsdefekt bei Paul, der uns glücklicherweise nicht zu viel Zeit auf der Strecke gekostet hat. Er war in der Lage, an die Box zurückzukommen und wir haben beide Autos und mit neuen Teilen ausgerüstet - als Vorsichtsmaßnahme", bilanziert der stellvertretende Teamchef. "Ich bin optimistisch, dass wir die Leistung aus Indien am vergangenen Wochenende wiederholen können. Das Tempo auf den Longruns sieht konkurrenzfähig aus, speziell auf den weicheren Reifen. Beide Piloten sind zufrieden."

