• 09.05.2009 18:23

  • von Marco Helgert

Ferrari mit neuer Stärke und altem Fehler

Ferrari präsentierte sich in Spanien erstarkt und erneut fehleranfällig: Felipe Massa guter Vierter, Kimi Räikkönen nach Fehleinschätzung nur 16.

(Motorsport-Total.com) - Das Gute für Ferrari vornweg: In Barcelona zeigte sich der F60 wiedererstarkt, die zahlreichen Verfeinerungen zeigten die gewünschte Wirkung. Felipe Massa fuhr im Qualifying fröhlich in der erweiterten Spitze mit auf Rang vier. Doch eine große Peinlichkeit gab man sich auch: Kimi Räikkönen blieb als 16. hängen, weil man glaubte, seine Zeit würde für ein Weiterkommen reichen. Ein solcher Fehler passierte schon in Malaysia, damals war Felipe Massa der Leidtragende.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa freute sich, wieder Blickkontakt mit der Spitze zu haben

"Wir haben gezeigt, dass sich das Auto verbessert hat - es ist viel konkurrenzfähiger als bei den anderen Rennen", so Massa. "Ich bin froh, im Qualifying wieder am vorderen Ende des Feldes zu sein. Aber noch liegt ein langer Weg vor uns, wir aber arbeiten in die richtige Richtung. Das ist ein gutes Zeichen für die Zukunft."#w1#

Von Startplatz vier ist die Vorgabe für das Rennen einfach: "Mein Ziel ist ein Podestplatz", so der Brasilianer. "Beim Start könnte KERS sehr nützlich sein, um einige Positionen gutzumachen. Und dann können wir auf eine gute Pace im Rennen vertrauen. Ich fühle mich am Steuer nun viel wohler. Das Auto ist stabiler, es rutscht nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit."

Bei Kimi Räikkönen war die Laune erheblich schlechter. "Wir haben einen dummen Fehler gemacht", erklärte er. "Das ist schade, denn das Auto war besser als bei den vorhergehenden Rennen. Wir hatten die Chance auf ein gutes Ergebnis. Beim ersten Versuch in Q1 hatte ich keine sonderlich guten Runden, aber wir dachten, die Zeit würde für Q2 reichen. Also blieb ich in der Box."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Spanien, Samstag


Doch dann legte die Konkurrenz nach, der Finne saß dabei fassungslos im F60. "Es ergibt keinen Sinn, jetzt einen Schuldigen zu finden", erklärte er. "Wir können ja eh nichts mehr machen. Ich wollte ja selbst auch nicht mehr raus, um einen Reifensatz für Q3 aufzuheben. Das Rennen wird schwierig werden, aber wir werden versuchen, das Beste daraus zu machen. Der F60 ist besser geworden. Zwar noch nicht so gut wie die Besten, aber wir kommen der Spitze näher."

"Auf der einen Seite gibt es die Befriedigung durch Felipes Ergebnis, aber der anderen Seite die Enttäuschung bei Kimi", so Teamchef Stefano Domenicali. "Felipes Leistung bestätigt die Arbeit der vergangenen Wochen. Es geht in die richtige Richtung. Das macht es für seinen Teamkollegen aber nur noch enttäuschender. Wir hatten das Potenzial, beide Autos in die ersten drei Reihen zu bekommen. Wir haben den Weg nur zur Hälfte geschafft. Das Rennen wird lang und schwierig. Felipe hatte eine gute Ausgangslage, Kimi muss sich nach vorn kämpfen und hoffen, dass er noch Punkte holt."

Auch Chefingenieur Chris Dyer lobte die Leistungssteigerung und ärgerte sich über den Fehler bei Räikkönens Auto. "Wir haben bei der Einschätzung von Q1 einen großen Fehler gemacht", erklärte er. "Wir glaubten, Kimis Zeit würde gut genug sein. Das war ein schwerer Fehler. Wir werden versuchen, es im Rennen wieder gutzumachen."