Felipe Massa: Bin sicher, dass Alonso alles gewusst hat!

Im Kampf um den knapp verlorenen WM-Titel 2008 holt Felipe Massa zum Rundumschlag aus und attackiert auch Fernando Alonso

(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Pilot Felipe Massa sorgt derzeit mit dem Vorhaben, den 2008 um einen Punkt verlorenen WM-Titel einzuklagen, für jede Menge Aufregung. Sein Ziel: Das Ergebnis der Singapur-Grand-Prix von damals, bekannt für die sogenannte "Crashgate"-Affäre, soll annulliert werden.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Felipe Massa

Von 2010 bis 2013 waren Massa und Alonso Teamkollegen bei Ferrari Zoom

In besagtem Rennen verursachte Nelson Piquet jun. absichtlich einen Unfall, um seinem Teamkollegen Fernando Alonso die Chance auf den Sieg zu geben - ein Umstand, der Massa wichtige - im Nachhinein entscheidende - WM-Punkte kostete.

Auf die Frage, ob er zu Piquet jun. oder Alonso Kontakt habe, sagt Massa im Interview mit der brasilianischen Ausgabe von Motorsport.com: "Mit Nelson Piquet jun. habe gesprochen, nachdem es passiert war. Wir haben definitiv keine gute Beziehung. Alles, was er versucht hat, alles, was er getan hat, ist klar, und jeder wusste es."

"Er ist absichtlich gecrasht in einem Rennen, das manipuliert wurde, damit sein Teamkollege gewinnen konnte. Ich werde also nicht mit ihm sprechen. Ich habe versucht, mit seinem Vater zu sprechen, aber sein Vater wollte nicht mit mir reden."

Massa ist überzeugt: Alonso wusste davon

Mit Alonso habe er einige Male gesprochen, als beide Teamkollegen waren, verrät Massa weiter. "Logischerweise hat Fernando immer angedeutet, dass es nicht seine Schuld war, aber er hat immer das Thema gewechselt. Ich hatte nie ein klares Gespräch."

"Und wenn eine Person nicht auf die richtige Art und Weise reden will, wissen wir, dass sie vielleicht alles wusste. Ich bin sicher, dass er es tat", sagt der Brasilianer.

Vergangene Woche wandte er sich mit einem Schreiben direkt an Formel-1-CEO Stefano Domenicali und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem, in dem er die Einzelheiten seiner drohenden rechtlichen Anfechtung des Ergebnisses der WM 2008 darlegte. Lewis Hamilton gewann damals mit einem Punkt Vorsprung.

"Die Anwälte haben die Briefe an die FIA und an die FOM geschickt. Und es ist ziemlich klar, dass wir erst dann aufhören werden, wenn wir ein Ergebnis haben, von dem wir glauben, dass es im Sinne der Gerechtigkeit für den Sport richtig ist", so Massa.

Er betont: "Ich tue das für den Sport, ich tue das, um zu zeigen, dass Manipulation kein Teil unseres Sports ist. Und was in diesem Rennen passiert ist, ist jetzt ziemlich klar. Es sollte ausgesetzt werden. Das wurde es aber nicht. Am Ende wurde also niemand bestraft, aber alles, was dort passiert ist, war völlig inakzeptabel."


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Kampf um Gerechtigkeit, nicht Entschädigung

Um Geld gehe es ihm bei seinem Anliegen nicht, beteuert Massa, auch wenn in dem Brief mehrfach das Wort "Entschädigung" fällt. "Ich mache das nicht wegen des Geldes. Ich tue es für die Gerechtigkeit und die Integrität des Sports", sagt er.

"Sicherlich gibt es eine Art Entschädigung, weil ich aktuell eine Menge Geld für diesen Fall ausgebe. Das ist alles, aber ich tue das definitiv nicht wegen des Geldes."

Was die Aussicht auf Erfolg angeht, gibt sich Massa zuversichtlich: "Ich bin sehr optimistisch. Es ist wichtig, dass jeder genau weiß, was passiert ist. Es ist wichtig, dass jeder zu 100 Prozent versteht, was bei diesem Rennen passiert ist und dass das Ergebnis der WM in diesem Jahr wegen dieses Rennens manipuliert wurde."