• 31.05.2017 20:51

  • von Roman Wittemeier

Esteban Ocon: Ab jetzt wird an die Eltern zurückgezahlt

Force-India-Youngster Esteban Ocon über ein Leben im Wohnmobil und die Entbehrungen seiner Familie während der Zeit im Kartsport

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Youngster Esteban Ocon hat die Szene seit seinem Wechsel zu Force India mit zahlreichen bärenstarken Fahrten in die Punkteränge begeistert. Der junge Franzose, der zum Nachwuchskader von Mercedes gehört, ist endgültig in der Grand-Prix-Szene angekommen. Der Weg dorthin war für den jungen Mann aus der Normandie beschwerlich. Ähnlich wie in vielen Familien, wurde auch bei Familie Ocon alles dem Motorsport untergeordnet.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Sieht sich mindestens auf einem Niveau mit Max Verstappen: Esteban Ocon Zoom

"Meine Eltern haben so viele Entbehrungen gehabt, nur damit ich weiter fahren konnte", schildert der 20-Jährige im Interview mit 'Reuters'. Vor allem mangelte es im hart umkämpften Kartsport immer wieder am nötigen Geld. "Wir haben lange Zeit in einem Wohnmobil gelebt. Wir brauchten all unser Geld, damit der Rennsport bezahlt werden konnte." Nun, so sagt der Force-India-Pilot, sei es an der Zeit, seinen Eltern zumindest einen Teil des Geldes zurückzuzahlen.

Als Mitglied des Juniorkaders von Mercedes verdient der Franzose selbst etwas. Die ersten Schritte zum Profitum ermöglichte ihm der heutige McLaren-Teamchef Eric Boullier, der Ocon in das Gefüge von Gravity Sports aufnahm. "Wenn das nicht passiert wäre, dann wäre meine Karriere schon im Kartsport beendet gewesen", erklärt der Youngster. "Meine Eltern haben immer an mich und mein Talent geglaubt. Nach den Rennwochenenden haben wir das Wohnmobil vor der Schule geparkt. Ich war damals elf oder zwölf Jahre alt."

Die Schulglocke habe ihn damals geweckt, der Weg zum Unterricht war entsprechend kurz. "Ich habe mein Leben damals genossen", beschreibt Ocon seine Kartzeit. "Ich konnte die ganze Zeit in Karts fahren. Das war für mich natürlich unglaublich schön." Er wolle jene Zeit immer in Erinnerung behalten, da sie auch als Antrieb im weiteren Verlauf seiner Karriere diene. Das Ziel ist klar: Ocon will ganz nach oben, auch Supertalent Max Verstappen soll ihn nicht stoppen.

"Ich war nicht der einzige Fahrer, der ihn früher schon geschlagen hat", so der Franzose selbstbewusst. "Ich habe den Formel-3-Titel geholt, Tom Blomqvist war Zweiter, Max nur Dritter. Ich habe ihn schon oft genug besiegt. Natürlich ist er mir jetzt etwas voraus, aber das liegt daran, dass er schon länger in der Formel 1 ist. Ich komme da auch bald hin", so die klare Ansage des Talents. Ocon hatte sich 2014 den Formel-3-EM-Titel mit neun Saisonsiegen gesichert. Verstappen holte im gleich Jahr allerdings zehn Laufsiege.

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt