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  • 13.11.2011 17:29

Ein Punkt für Sauber in Abu Dhabi

Kamui Kobayashi schnappte Sergio Perez in Abu Dhabi den letzten WM-Punkt weg - Gemischter Erfolg beim Formel-1-Rennstall aus der Schweiz

(Motorsport-Total.com) - Beide Sauber-Fahrer zeigten beim Großen Preis von Abu Dhabi starke Leistungen, die am Ende mit einem WM-Punkt belohnt wurden. Kamui Kobayashi, der als 16. gestartet war, kam beim vorletzten Rennen der Formel-1-WM 2011 als Zehnter ins Ziel. Der eine Punkt reichte am Renntag zumindest zur Verteidigung von Platz sieben in der Konstrukteurswertung.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez mit hängendem Frontflügel: Das Rennen war früh beeinträchtigt...

Sergio Perez, der sich als Elfter qualifiziert hatte, konnte seine Startposition nicht wirklich ummünzen. Ein Zwischenfall in der ersten Runde brockte ihm einen frühen Boxenstopp ein. Perez kam als Elfter ins Ziel und verpasste somit knapp die Punkteränge. "Ich hatte mir vom heutigen Rennen mehr erhofft", gesteht der Mexikaner nach dem Abu-Dhabi-Grand-Prix.

"Es ist sehr schade, was in der ersten Runde passiert ist: Vor Kurve sieben gab es einen Stau und ich konnte nicht mehr verhindern, das Auto von Adrian Sutil zu treffen. Auf Anhieb war gar nicht klar, wie groß der Schaden ist, aber dann sagte mir das Team, dass mein Frontflügel gebrochen sei, und ich bin nach zwei Runden an die Box gefahren", fasst der Sauber-Pilot zusammen.

"Wir haben uns anlässlich des Nasenwechsels für die mittlere Reifenmischung entschieden. Zum Ende des Rennens, mittlerweile war ich wieder mit weichen Reifen unterwegs, lag ich eine Zeit lang an zehnter Position, aber dann bauten die Reifen sehr stark ab", meint Perez. "Außerdem hat KERS in den letzten zwölf Runden nicht mehr funktioniert."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Abu Dhabi


Kobayashi atmet auf

Für Kobayashi lief es etwas besser. Der Japaner ist zufrieden mit seinem Abschneiden. "Ich bin froh, heute diesen Punkt geholt zu haben. Ich hatte eine ziemlich lange Durststrecke ohne Zähler, und es war wichtig für mich, diese Phase zu beenden. Ich hatte einen wirklich guten Start und konnte in der ersten Runde fünf Plätze gutmachen. Das war mehr als ich von den Reifen erwartet hatte."

"Ich war mit der mittleren Reifenmischung gestartet. Ich war ja nur 16. in der Startaufstellung, und das ist ganz klar eine Position, von der aus man strategisch etwas riskieren muss", meint der Japaner. "Wir wussten aber, dass die Anfangsphase für mich dadurch schwierig werden würde, und es war nicht wirklich abzusehen, wie lange diese Reifen halten würden."

"Ich hatte eine ziemlich lange Durststrecke ohne Zähler." Kamui Kobayashi

"Sie ließen schon nach ein paar Runden nach. Ich habe drei Positionen verloren, ehe ich nach fünf Runden zum Wechsel auf weiche Reifen fuhr", erklärt Kobayashi und merkt an: "Ich denke, insgesamt haben wir heute ein gutes Rennen abgeliefert." Dies sieht auch Teamchef Peter Sauber so: "Beide Piloten sind heute sehr beherzt gefahren", sagt der Schweizer.

¿pbvin|512|4243||0|1pb¿"Beide haben über weite Strecken des Rennens sehr gute Rundenzeiten erzielt. Es ist gut, dass wir heute einen Punkt geholt haben, aber wir haben nicht das maximal Mögliche herausgeholt. Sergios Rennen wurde durch den frühen Boxenstopp für den Wechsel des Frontflügels beeinträchtigt, und Kamui wurde bei seinem zweiten Stopp nicht optimal abgefertigt."

Ein WM-Punkt für die Moral im Team

"Unser Tempo im Rennen stimmt mich aber zuversichtlich", meint Sauber und übergibt das Wort an Giampaolo Dall'Ara, den Leitenden Ingenieur von Sauber. "Die Anfangsphase des Rennens war nicht einfach für uns, weil Sergio mit einem Force India aneinandergeraten war. Dabei brach der Pylon des Frontflügels, und Sergio musste nach zwei Runden an die Box kommen."

"In der Konsequenz des frühen Stopps mussten wir unsere Strategie ändern. Geplant waren zwei Stints mit den weichen Reifen und am Ende der Einsatz der mittleren Mischung. Unter den neuen Voraussetzungen haben wir schon beim ersten Stopp auf Medium umgerüstet. Das hat funktioniert. Sergio drang wieder in die Punkteränge vor, aber dann fiel sein KERS aus, und er ließ Kamui vorbei."

"Bei Kamui waren wir zu Anfang des Rennens zu optimistisch." Giampaolo Dall'Ara

"Bei Kamui waren wir zu Anfang des Rennens zu optimistisch, er war auf der mittleren Mischung gestartet. Als wir realisierten, dass er Probleme mit der Reifenhaftung hat, haben wir ihn früher als geplant zur Box geholt", erläutert Dall'Ara. "Das war bezüglich der Reifen gut, brachte ihn aber in dichten Verkehr. Er fuhr ein gutes Rennen, hat aggressiv überholt und am Ende einen wohlverdienten Punkt geholt, welcher der Moral im Team gut tut."