Die Zeit nach Ecclestone: Kollektiv statt One-Man-Show?
Der frühere Cosworth-Chef und Red-Bull-Verantwortliche Gallagher rechnet mit mehreren Nachfolgern des Formel-1-Zampano - Kritik am "Krieg der Aerodynamik"
(Motorsport-Total.com) - Die Fußstapfen, die Nachfolger Bernie Ecclestone eines Tages zu füllen haben wird, sind gewaltig. Warum dann nicht mehrere Erben des Formel-1-Zampano installieren und die Verantwortung so auf mehrere Schulten verteilen? Mark Gallagher kann sich das gut vorstellen. Der Ex-Geschäftsführer der Motorenschmiede Cosworth und frühere Jordan- und Red-Bull-Verantwortliche rechnet damit, dass es in der Ära nach Autokrat Ecclestone eine Art Komitee an der Spitze der Königsklasse geben wird.

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Gallagher kann sich vorstellen, dass in London bald mehrere Chefsessel stehen
Gallagher prognostiziert im Gespräch mit dem 'Telegraph': "Bernies Abschied, wann auch immer der kommen mag, wird die Formel 1 verändern." Obwohl er den Vorsitzenden der Formula One Group, Peter Brabeck-Lemathe, namentlich ins Spiel bringt, sieht der Brite keinen einzelnen Machthaber mehr: "Es wird eher ein kollektives Management die Führung innehaben. In fünf Jahren erleben wir vielleicht einen Direktor für Fernsehen, einen für die Rennorganisation, einen für das Marketing und so weiter."
Eine Trendwende in der Formel 1 wäre jedenfalls nach dem Geschmack Gallaghers. Ihm sind der Trend hin zu einem technischen Wettrüsten und Regeln, die vorhersagbare Rennen nur in der Frühphase einer Saison verhindern, ein Dorn im Auge. "Es ist ein Krieg der Aerodynamik, der den Durchschnittsbürger auf der Straße kalt lässt", weiß Gallagher, der heute als Motivationstrainer für Unternehmen arbeitet.

