• 10.11.2008 10:51

  • von Roman Wittemeier

Di Montezemolo: Kostensenkung und andere Wunder

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo über das Last-Minute-Finale in Interlagos und den Fünf-Millionen-Motor in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Trotz der Niederlage von Felipe Massa im Titelduell gegen Lewis Hamilton war Ferrar-Präsident Luca di Montezemolo am Sonntag bester Laune. Der Italiener präsentierte seine Mannschaft im Rahmen des Ferrari-Weltfinales in Mugello stolz den Fans und jubelte über den neuerlichen Gewinn der Konstrukteursmeisterschaft. "Bei allem Respekt für Lewis Hamilton: Ich bin mit meinen Fahrern sehr glücklich. Sie sind die beste Paarung der Welt", rief Di Montezemolo über die Streckenlautsprecher.

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Luca di Montezemolo ist stolz auf den Vizemeistertitel von Felipe Massa

"Niemals zuvor hat man es in der Geschichte der Formel 1 erlebt, dass die Meisterschaft erst in der letzten Kurve der letzten Runde des letzten Grand Prix entschieden wurde", fasste der Ferrari-Boss noch einmal die Hochspannung aus Interlagos zusammen. Im Vorjahr war man mit Kimi Räikkönen als Sieger aus der finalen Schlacht gekommen: "Aber Wunder passieren gewöhnlich immer nur ein Mal. Im vergangenen Jahr war es ein Wunder. Normalerweise wiederholt sich so etwas nicht. In Brasilien waren wir mit Massa aber erneut auf dem Weg zum Wunder."#w1#

Trotz schwankender Saisonleistungen hatte Di Montezemolo viel Lob für Räikkönen übrig. Ins Streckenmikrofon sprach der Ferrari-Präsident schmunzelnd: "Kimi, warst das wirklich du in Fleisch und Blut, oder war es ein Freund oder Doppelgänger, der das Rennen in Brasilien gefahren ist? Ich glaube, du warst müde und hast einen Freund fahren lassen." Die unterhaltsamen Aussagen des Italieners unterstrichen die entspannte Stimmung in Mugello.

"Spaß beiseite: Kimi war bis zum allerletzten Rennen des Jahres ein echter Champion. Er hat uns zwei Konstrukteurstitel beschert. Seine Punkte waren fundamental wichtig", brachte Di Montezemolo seine Meinung über den Weltmeister des Jahres 2007 zum Ausdruck. Der Finne hatte zur Überraschung vieler Fans über weite Strecken der Saison recht deutlich im Schatten von Massa gestanden.

Auch zu den aktuellen politischen Entwicklungen in der Formel 1 äußerte sich der Ferrari-Chef: "Wir haben einstimmig beschlossen, dass ein Motor im Gegensatz zu den mehr als 20 Millionen Euro, die es vorher waren, bis 2011 nur noch fünf Millionen Euro kosten wird." Man hoffe mit dieser Marschroute die Einführung eines Einheitstriebwerkes verhindern zu können. "Es ist undenkbar, dass Hersteller wie Ferrari, Toyota, Mercedes, Honda, Renault und BMW ihre Markennamen auf einem Rennwagen mit dem Motor eines anderen Herstellers akzeptieren würden."