Davidson oder der erfahrene Rookie
Nach über fünf Jahren Präsenz in der Formel 1 hat es Rookie Anthony Davidson endlich zum Stammfahrer geschafft
(Motorsport-Total.com) - Anthony Davidson ist wohl der Rookie in der Geschichte der Formel 1, der über die mit Abstand größte Formel-1-Erfahrung in seiner ersten kompletten Saison verfügt. Nicht nur, dass er bereits drei Rennen gefahren ist, er war auch vier Jahre lang Edeltester von Honda und ist daher mit seinem Super Aguri Interimsboliden bestens vertraut.

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Kann es kaum erwarten bis Melbourne - Anthony Davidson
Auch sein Teamkollege Takuma Sato ist ein langjähriger Wegbegleiter, die beiden kennen sich bereits seit ihren gemeinsamen Tagen in der britischen Formel 3, als sie gemeinsam bei 'Carlin Motorsports' fuhren. Also kann er den Japaner sehr gut einschätzen, und weiß, dass "wir gut zusammenarbeiten können, um ein Auto weiterzuentwickeln, wie wir es schon 2003 bei BAR gemacht haben", so Davidson gegenüber 'crash.net'.#w1#
Die Ausgangsposition ist optimal
In der Tat könnte sich Teamchef Aguri Suzuki in seiner Situation keine besser geeignete Fahrerpaarung wünschen, als die beiden Piloten, die seit Jahren mit Honda zusammenarbeiten, und die beim großen Bruder wahrscheinlich sogar das gesamte Catering-Personal mit Vornamen kennen.
Außerdem hat Davidson großen Respekt vor Sato, denn "er ist über eine Runde sicher schneller, als die meisten Leute denken. Für mich wird es entscheidend sein, von Beginn an so nahe wie möglich an ihm dran zu sein, und ich weiß, dass ich ihn schlagen kann. Das habe ich in der Formel 3 schon bewiesen. Es wird darauf ankommen, wer am Wochenende besser zurecht kommt."
Kundenchassis ja oder nein?
Viel wird davon abhängen, ob Super Aguri wie geplant mit dem Honda-Kundenchassis in die Saison gehen kann, oder nicht. Sollte dies der Fall sein, hat Davidson natürlich einen Vorteil gegenüber Sato, denn der 27-Jährige kann die unzähligen Runden, die er in diesem Auto bereits verbracht hat, wohl kaum mehr zählen.
Dementsprechend glücklich zeigt sich der Brite, dass es für ihn nun endlich ernst wird: "Ich bin unheimlich aufgeregt. In der Startaufstellung zu stehen ist alles, wovon ich die letzten fünf Jahre geträumt habe, und nun wird dieser Traum Wirklichkeit.
Eigentlich ist schon alles bekannt
Ferner kennt Davidson durch seine Einsätze als Freitags-Testfahrer auch alle Strecken, wie seine Westentasche. Ein weiteres Indiz, dass es sich bei ihm nur um einen "formalen" Rookie handelt. "Ich kenne nun alle Strecken", sagt er, wobei die Türkei im vergangenen Jahr "der letzte Kurs war, auf dem ich noch nicht gefahren war."
Eigentlich ändert sich für Davidson nicht viel. Nicht einmal seine endgültige Ankunft als Formel-1-Fahrer wurde in den britischen Medien besonders ausgeschlachtet. Wenig Wunder, wenn parallel Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes die Bühne betritt und andererseits bezeichnend für die Karriere des Briten, der von vielen Experten als "extrem unterbewertet" gesehen wird.
Trotzdem ist es für Davidson, wie "wenn man einen neuen Job anfängt. Man möchte so viele bekannte Dinge wie möglich um sich herum haben." Das hat er jetzt zur Genüge: Sein Auto, seinen Teamkollegen, das Team samt Konzern, die Strecken - eigentlich sind alle Zutaten zusammen, damit er in der kommenden Saison seinen Durchbruch schaffen kann.

