• 06.07.2013 15:30

  • von Roman Wittemeier

Brawn zwischen Jubel und Frust: "Ein großer Fehler"

Mercedes-Teamchef Ross Brawn bejubelt die Pole-Position von Lewis Hamilton und erklärt den "großen Fehler" bei Nico Rosbergs Taktik

(Motorsport-Total.com) - Mercedes muss sich über eine mögliche teaminterne Kollision im Grand Prix von Deutschland wohl keine großen Sorgen machen. Lewis Hamilton und Nico Rosberg trennen zehn Startplätze. Der Brite konnte im Qualifying am Nürburgring auf die Pole-Position fahren, der Deutsche blieb nach einem Taktikfehler auf dem elften Rang hängen. "Es war ein großer Fehler. Wir dachten, dass wir auf der sicheren Seite wären. Wir dachten, es würde reichen - aber das war nicht der Fall. Es war unsere Entscheidung", sagt Mercedes-Teamchef Ross Brawn nach der Zeitenjagd.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Teamchef Ross Brawn jubelt mit Hamilton und leidet mit Rosberg Zoom

Zunächst jubelte der Brite über die 29. Pole-Position seines Landsmanns Hamilton. "Wir haben nach dem letzten Training keine großen Änderungen vorgenommen, nur Feintuning. Das Auto war am Nachmittag deutlich besser. Gestern waren wir auf dem Longrun sehr gut unterwegs. Ich hoffe, dass die Anpassungen am Setup nichts an dieser Tatsache ändern", sagt Brawn. Hamilton hatte am Morgen nach dem dritten Freien Training noch über ein "nahezu unfahrbares" Auto geklagt.

Im Qualifying waren diese Sorgen schnell verflogen. Der Ex-Champion schob sich im allerletzten Moment von Q3 noch an den beiden Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel (2.) und Mark Webber (3.) vorbei. "Es war sehr gut. Wir hatten ein paar Probleme, uns auf diese Reifen einzustellen. Ich weiß nicht, ob wir mittlerweile eine für das Rennen gute Balance gefunden haben. Lewis war nur so halb zufrieden mit der Balance", schildert Brawn.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Deutschland


Dass Rosberg nur Elfter wurde, nimmt Brawn auf die Kappe des Teams. "Wir haben uns verschätzt. Wir hatten uns eine Mindestzeit gesetzt, von der wir dachten, dass sie nicht von so vielen unterboten würde. Leider ist die Strecke zum Ende immer schneller geworden. Für uns blieb nicht mehr genügend Zeit. Seine Runde war zudem nicht ganz optimal - das kommt noch hinzu. Wir haben uns falsch entschieden und müssen nun damit klarkommen."

"Mal sehen, was im Rennen geht. Nico hat jetzt die freie Reifenwahl", sagt Brawn. Der gebürtige Wiesbadener darf frei wählen, ob er mit den weichen (Option) Reifen, oder mit der härteren Medium-Mischung (Prime) in den Grand Prix starten möchte. "Wir müssen uns noch anschauen, welche Taktik am besten sein wird. Wir haben ein gutes Auto, Nico wird nach vorne kommen und ein gutes Ergebnis holen können", ist Brawn sicher.