• 18.06.2001 21:44

  • von Fabian Hust

BMW-Williams vor dem ersten Heimrennen der Saison

Nach dem Sieg in Kanada freut man sich bei BMW-Williams noch viel mehr auf das neunte Saisonrennen

(Motorsport-Total.com) - Für das deutsch-englische BMW-Williams-Team stehen in der Formel-1-Weltmeisterschaft 2001 drei Heim-Grands-Prix auf dem Programm. Der Große Preis von Europa auf dem Nürburgring ist neben dem Hockenheim- und Silverstone-Grand-Prix der erste Heim-Grand-Prix, in diesem Fall für BMW und vor allem für Ralf Schumacher. Der Sieger der Rennen in San Marino und Kanada wuchs in Kerpen auf, keine Autostunde vom Ring entfernt.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ein Reifenschaden kostete Schumacher 1999 den Sieg

In Kanada war 19 Jahre zuvor auch der erste von nunmehr elf BMW-Formel-1-Siegen gelungen, damals mit Nelson Piquet auf Brabham BMW. Piquet und BMW gewannen im folgenden Jahr auch den ersten, damals in Brands Hatch (GB) ausgetragenen, Großen Preis von Europa. Auf dem Nürburgring gelang BMW noch kein Grand-Prix-Sieg. Williams erzielte dort zwei von bis dato 105 Erfolgen, 1996 und 1997 mit Jacques Villeneuve.

Ralf Schumacher: "Es ist mein Heimrennen und hat für mich immer eine ganz besondere Atmosphäre. Es wäre natürlich schön, dort ähnlich erfolgreich zu sein wie in Kanada, aber der Nürburgring wird für uns eine schwierigere Aufgabe sein als die Strecke von Montreal. Von daher ist mein realistisches Ziel, in der Eifel so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Die Strecke hat sehr hohe Sicherheitsstandards, lässt allerdings auch - wie viele moderne Kurse - Charakter vermissen. Außer der Schikane bei Nässe bietet der Ring keine wirklich großen Herausforderungen."

Juan-Pablo Montoya "Ich bin auf dem Nürburgring schon einmal ein Rennen gefahren. Also kenne ich die Strecke, wenn auch nicht so gut wie einige andere Fahrer. Ich habe gute Erinnerungen an den Kurs: Dort habe ich 1998 die Formel-3000-Meisterschaft gewonnen, ich war von der Poleposition gestartet und Dritter geworden. Ich hoffe, dass wir beim Heimrennen von BMW einen guten Grand Prix erleben und ich endlich mal wieder ins Ziel komme."

Sam Michael, Chefingenieur: "Nach dem Erfolg in Montreal fahren wir zuversichtlich zum Nürburgring, bleiben aber realistisch: Die Strecke ist völlig anders. Es ist meist recht kalt am Nürburgring, das bedeutet eine signifikante Herausforderung für Michelin und das Team, die beste Reifenmischung zu wählen. Dass wir dort nicht getestet haben, macht die Sache noch schwieriger, vor allem, wenn es regnet. Bei der Abstimmung werden wir auf nahezu maximalen Abtrieb gehen. Langsamen und mittelschnellen Kurven schenken wir besondere Aufmerksamkeit, es gibt nur eine Hochgeschwindigkeitskurve. Die Schikane am Ende der Runde ist ein wichtiges Kriterium für die Fahrwerksabstimmung und bietet eine Überholmöglichkeit. Die meisten Positionswechsel finden auf dieser Strecke aber anlässlich der Boxenstopps statt, von daher erwarte ich einige interessante Strategien am Rennsonntag."

Gerhard Berger, BMW-Motorsport-Direktor: "Nach einem Sieg fährt man immer voller Zuversicht zum nächsten Grand Prix. Allerdings dürfte die Streckencharakteristik des Nürburgrings unserem Auto nicht so gut liegen wie die von Montreal. Eine Prognose ist schwierig, da die Teams auf dem Nürburgring nicht haben testen können. Was mich allerdings für die nächsten Rennen zuversichtlich stimmt, ist die Art und Weise, wie das BMW-Williams- Team seine Leistung im Laufe des Montreal-Wochenendes Stück für Stück verbessert hat. Ralf kennt den Nürburgring natürlich besonders gut und hat dort in den letzten Jahren starke Vorstellungen gezeigt. Aber auch Juan ist von der Formel 3000 mit dem Kurs vertraut. Die gesamte BMW-Mannschaft reist besonders motiviert zum Heim-Grand-Prix in die Eifel."