• 09.05.2010 12:40

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

BMW "akzeptiert" Saubers Namensgebung

Mario Theissen äußert sich erstmals zum ungewöhnlichen Namen des Sauber-Teams, das derzeit mit verschiedenen Sponsoren Gespräche führt

(Motorsport-Total.com) - Es ist schon kurios und für viele Fans nicht verständlich: Obwohl sich BMW Ende 2009 aus der Formel 1 zurückgezogen hat, heißt das Team aus Hinwil nach wie vor BMW Sauber F1 Team - zumindest offiziell, wenn man nach der FIA-Nennliste geht. Dabei hat Peter Sauber mit BMW überhaupt nichts mehr zu tun.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Fabrik in Hinwil

Kurios: Das Sauber-Team aus der Schweiz trägt nach wie vor BMW im Namen

Nach wie vor haben die Schweizer nicht um eine Änderung des Teamnamens angesucht. Warum? "Es ist nicht notwendig", antwortet Sauber, der sich zu diesem Thema weiterhin zugeknöpft gibt, aber immerhin durchblicken lässt, dass die aktuelle Situation kein Wunschszenario ist. Andererseits liegt es nicht in seiner Hand, daran sofort etwas zu ändern: "Wir beantragen das und Bernie (Ecclestone; Anm. d. Red.) wird es so behandeln, wie er es für richtig hält."#w1#

Insider vermuten, dass Sauber im Falle einer offiziellen Namensänderung Ansprüche auf Teile der Beteiligung am großen Einnahmentopf der Formel 1 verlieren würde. Neue Teams bekommen nämlich deutlich weniger Geld, weil die Einnahmen nach einem komplizierten Schlüssel aufgeteilt werden, der sich an den Ergebnissen der vergangenen Jahre orientiert - und Sauber kann es sich derzeit nicht leisten, diese Millionen einfach in den Wind zu schießen.

Aber wie sieht man dieses Thema bei BMW? "Das hat etwas mit den Bestimmungen des Concorde-Agreements zu tun. Ich bin sicher, dass der Name noch verschwinden wird", erklärt BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Wie akzeptieren das, weil wir das Team nicht in Probleme stürzen wollen." Denn in München weiß man genau, dass man dem Standort Hinwil nach dem Ausstieg und dem Qadbak-Fiasko zumindest moralisch verpflichtet ist.

Apropos Sauber-Finanzen: In Barcelona ist das Team erstmals mit Aufklebern der Fast-Food-Kette Burger King unterwegs. Es handelt sich dabei um einen Deal für die beiden Spanien-Rennen in Barcelona und Valencia. "Das ist ein kleiner Anfang", relativiert Sauber, der nicht ausschließen will, dass sich für 2011 mehr aus dem Sponsoring ergeben könnte: "Könnte sein, aber im Moment sind es mal zwei Rennen."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Spanien


Obwohl die Saison 2010 sicher ausfinanziert ist, ist Sauber dringend auf Sponsoren angewiesen: "Das weiße Auto gefällt uns, aber wir hätten nichts gegen ein bisschen Farbe", grinst der 66-Jährige. Macht ihr euch Hoffnung, dass sich diesbezüglich bald etwas ändern könnte? "Hoffnung ist das richtige Wort", entgegnet er. "Der Markt ist schwierig, das wissen wir. Das ist bei dieser Wirtschaftslage normal. Mit all den Gerüchten in Europa wird die Wirtschaftslage vielleicht sogar noch schlechter."

Immerhin gibt Sauber zu, dass hinter den Kulissen sehr wohl Kontakte zu potenziellen Sponsoren bestehen. Diese noch während der Saison von einem Engagement in der Formel 1 zu überzeugen, sei momentan schwierig, aber zumindest wird den Schweizern nicht von vornherein die Tür vor der Nase zugeschlagen: "Nein, das nicht. Wir sprechen mit verschiedenen großen Firmen. Die hören sich das an, was wir ihnen anbieten", sagt Sauber.