• 21.05.2011 17:34

Berger: "Webber/Vettel sind das Maß der Dinge"

Ex-Formel-1-Pilot und -Teamchef Gerhard Berger analysiert das Qualifying in Barcelona und spricht über das Erfolgsgeheimnis von Red Bull

(Motorsport-Total.com/Sky) - Frage: "Gerhard, im Grunde genommen gibt es heute fünf Themen: Red Bull eigene Welt, Fernando Alonso zwischen den McLarens, Witali Petrow stark, Pastor Maldonado mal in den Top 10 - und warum ist Michael Schumacher nicht mehr rausgefahren? Wie lautet deine Schnellanalyse dieses Qualifyings?"
Gerhard Berger: "Maldonado ist sehr überraschend, sehr stark mit dem Williams da vorne. Ich weiß nicht, was mit dem los war, aber das ist auf alle Fälle die Überraschung des Tages."

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger und Niki Lauda

Inzwischen ein selten gewordener Gast im Formel-1-Paddock: Gerhard Berger

"Red Bull haben wir so eingeschätzt. Die Überlegenheit ist dieses Wochenende ganz besonders zu sehen. Ich weiß nicht, wie die anderen Teams fast eine Sekunde aufholen wollen, aber nichtsdestotrotz kann sich das auch wieder ganz schnell ändern. Aber momentan sind Webber/Vettel das Maß der Dinge."

¿pbvin|512|3695||0|1pb¿Frage: "Wie siehst du die Leistung von Michael Schumacher im Moment? Diese Woche wurdest du ja in der Presse mit ehrlichen Worten zitiert..."
Berger: "Ich kenne die Worte nicht, mit denen ich zitiert worden bin, aber ich kann nur eines sagen: Michael Schumacher ist für mich immer noch einer der besten Rennfahrer aller Zeiten. Von der Statistik her ist er sogar der Beste aller Zeiten, denn er hat siebenmal die Weltmeisterschaft gewonnen. Das kann ihm niemand mehr nehmen."

"Er hat uns viele, viele Wochenenden mit super Rennen beschert. Ich glaube, jetzt macht er einfach das, was ihm Spaß macht, und ich finde, er sollte weiter das machen, was ihm Spaß macht. Das steht ihm zu. Er ist immer noch sehr nahe dran an der Jugend. Natürlich hat ein Michael Schumacher heute an einem Nico Rosberg, der ein absoluter Spitzenmann ist und den ich auf einem Niveau mit Sebastian Vettel einschätze, sehr hart zu knabbern."

"Er kommt ein bisschen ins Alter, aber er ist immer noch besser als die meisten anderen in diesem Feld, er ist immer noch unter den ersten Zehn. Die Teams wollen ihn noch, er möchte gern fahren, also steht es ihm zu. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich ihn sehe."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Spanien, Samstag


Frage: "Du hast während der Qualifikation mit Dietrich Mateschitz getuschelt. Woher kommt die Stärke von Red Bull und sind die überhaupt noch zu stoppen? Weltmeister Vettel, ja oder nein?"
Berger: "Deren Stärke kommt natürlich in der Zwischenzeit daher, dass es ein komplettes Team ist, in dem viele kluge Köpfe und viele starke Leute am Werk sind. Aber ich würde sagen, der Kopf der Sache ist wahrscheinlich Adrian Newey, der Kopf der Technik."

"Er ist einfach ein Genie, das seine Stärke in der Aerodynamik hat - und das ist der wichtigste Bereich, um eine schnelle Rundenzeit hinzubekommen. Und dann muss man sagen: Dietrich Mateschitz gibt Adrian Newey mit Red Bull das Budget und die Ressourcen, um das zu machen, was ihm einfällt. Das zusammen ist momentan das Maß der Dinge."